Vom Flüchtling zur Flüchtlingsbetreuerin

- Seit einem Jahr leitet Sheida Hashemy die Flüchtlingsunterkunft in der Innsbrucker Trientlgasse.
- Foto: TSD
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Sheida Hashemy sitzt in ihrem Büro im Flüchtlingsheim Trientlgasse in Innsbruck. Stolz trägt sie die Anstecknadel der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) an ihrem Pullover. Seit einem Jahr arbeitet sie in der für die Grundversorgung der Asylwerber_innen zuständigen Landesgesellschaft und leitet inzwischen eine Flüchtlingsunterkunft mit 162 Bewohner_innen.
INNSBRUCK. Sheida kam im April 2010 vom Iran nach Österreich. „Ich hatte ein Visum, war eigentlich auf Urlaub hier“, erzählt sie. Während des Urlaubs kam die Nachricht aus der Heimat, dass es für sie dort Probleme gäbe. Politische und religiöse Gründe machten ihr eine Rückkehr unmöglich. Nach einem, wie sie sagt „heftigen und anstrengenden Start in Thalham – ich hatte keine Ahnung, wie das Asylverfahren in Österreich abläuft“, kam sie in eine Asylunterkunft in Kössen. Dort lernte sie als Autodidaktin die deutsche Sprache, da nur einmal wöchentlich ein Deutschkurs angeboten wurde. „Das erste Wort, das ich damals in Thalham aufgeschnappt habe, war ‚Kopfkissen‘. So habe ich mir Wort für Wort die Sprache angeeignet“, erzählt sie in mittlerweile fast fließendem Deutsch.
"Die Landessprache lernen ist das Wichtigste"
Überhaupt ist das Erlernen der Landessprache für Sheida das Wichtigste, was sie auch den Bewohner_innen ihrer Unterkunft nicht müde wird zu erklären. „Ich rate ihnen, die Zeit des Asylverfahrens zu nutzen, um Deutsch zu lernen. Wenn sie dann einen Asylstatus haben, brauchen sie dies dringend für die Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche“. Auch sie hat nach dem positiven Bescheid in allen möglichen Jobs – angefangen von der Gastronomie über Supermärkte – gearbeitet, doch keiner entsprach ihrer Ausbildung: „Ich habe im Iran Pädagogik und Management studiert, habe dort sogar für meine Bachelorarbeit in einem Flüchtlingscamp recherchiert“. Die Erfüllung fand Sheida dann vor einem Jahr in der TSD: „Ich bin so glücklich, dass mir der Geschäftsführer Harald Bachmeier die Chance gegeben hat, mich in der Flüchtlingsbetreuung zu bewähren“. Für die Anerkennung ihres Studiums würde ihr noch ein Semester fehlen, doch sie winkt lächelnd ab: „Ich habe meinen Traumjob gefunden“.


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