NS-Lager Reichenau
Neuer Erinnerungsort in Vorbereitung

Gefangene des NS-Lagers Reichenau unter Bewachung bei der Bombenentschärfung. | Foto: Archiv Walter Kreuz
  • Gefangene des NS-Lagers Reichenau unter Bewachung bei der Bombenentschärfung.
  • Foto: Archiv Walter Kreuz
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. In Zuge der Diskussion um das Gedenken an das Arbeitserziehungslager Reichenau wurde der Wunsch geäußert, das Denkmal an einen anderen Ort zu versetzen. So sollte ein würdigeres Andenken an das ehemalige Arbeitserziehungslager ermöglicht werden, in dem Gräuel und Verbrechen begangen wurden und mindestens 140 Menschen zu Tode kamen.

Prüfung

„Der Wunsch nach einem passenderen Ort für den Gedenkstein ist nachvollziehbar und legitim. Wir werden als Stadt unseren Teil dazu beitragen, um eine Verbesserung des Ist-Zustandes zu erreichen“, kündigt Bürgermeister Georg Willi eine denkmalrechtliche Prüfung an und führt weiter aus: „In der Nähe des momentanen Standortes gibt es beispielsweise eine städtische Grünfläche an der Innpromenade. Diese könnte sich als neuer Standort eignen.“

Neues Erinnerungsprojekt

In dieselbe Kerbe schlägt Kulturstadträtin Uschi Schwarzl. Sie stellt klar, dass die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Kulturausschuss des Gemeinderates bereits seit längerem an einer aktiven Erinnerungskultur arbeitet. Als Beispiele nennt sie die Gedenktafel für Diana Obexer-Budisavljević, die Umbenennung der Bushaltestelle in der Reichenau, die Aberkennung der Ehrungen von Burghard Breitner sowie weitere, historisch fragwürdige Ehrenbekundungen der Stadt an belastete Personen. „Das würdige Gedenken an das NS-Lager Reichenau steht bereits auf unserer Agenda. Dieses Projekt ist jedoch von einer viel größeren Tragweite als alle bisher umgesetzten, weshalb eine gründliche Vorbereitung und wissenschaftliche Begleitung notwendig sind“, bittet die Kulturstadträtin um Geduld.

Fachkommission

Der nächste Schritt ist eine wissenschaftliche Studie bzw. die Einrichtung einer Fachkommission. Ziel ist die Kontextualisierung des Denkmals sowie die Erarbeitung von Vorschlägen für einen neu zu schaffenden Erinnerungsort. „Wir haben sehr gute Historikerinnen und Historiker an der Universität Innsbruck, die das in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und unter Einbindung des städtischen Kulturausschusses machen können“, ist Schwarzl überzeugt und betont: „Wir sind uns unserer historischen Verantwortung bewusst. Die Aufarbeitung der Geschichte des Lagers Reichenau ist ein bedeutsamer Bestandteil des städtischen Gedenkens“. Das Thema wird in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses besprochen.

Stadtblatt Beitrag zur aktuellen Diskussion über das NS-Lager Reichenau

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