„Es gab nicht die geringsten Anzeichen“

In diesem Haus in der Amraserstraße ereignete sich die Familientragödie, die Innsbruck erschütterte. | Foto: ZoomTirol
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Der gewaltsame Tod eines siebenjährigen Mädchens erschütterte den vorweihnachtlichen Frieden in der Landeshauptstadt. Am Dienstag vergangener Woche hatte eine 38-jährige Mutter gegen 16:00 Uhr ihre Tochter in der Badewanne ertränkt. Obwohl die über Umwege alarmierten Rettungskräfte zwei Stunden lang versuchten, das Kind ins Leben zurückzuholen, konnte die Volksschülerin nicht gerettet werden.

Die Mutter, die noch am Tatort gegenüber der Polizei eingeräumt hatte, das Kind getötet zu haben, wurde in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Dort wird derzeit im Auftrag des Gerichtes ein Gutachten über deren Geisteszustand erstellt – Ermittlungen wegen Mordverdachtes wurden eingeleitet.

Bei Jugendamt bekannt
Unterdessen wurde inzwischen auch bekannt, dass die Familie auch beim Jugendamt kein unbeschriebenes Blatt ist. Allerdings war bislang in keiner Weise von Gewalt gegen das Kind die Rede. „Die Betreuung durch das Jugendamt betraf vor allem das Verhältnis der Eltern zueinander. Da es rund um die Besuche des Vaters immer wieder Probleme gab, führte das Jugendamt regelmäßige Besuchsbegleitungen durch“, informiert der zuständige Sozialreferent, Franz Gruber. Er betont auch, dass sich nach Rücksprache mit seinen Beamten nicht die geringsten Verdachtsmomente ergeben hätten, dass so etwas passieren könnte. „Ganz im Gegenteil. Die Mutter wurde von allen Seiten als sehr fürsorglich und liebevoll beschrieben. Es handelte sich bei der Familie auch in keiner Weise um eine Milieu-Familie. Wir sind alle geschockt und verwundert, wie etwas derart Schreckliches passieren konnte“, so Vizebgm. Gruber.

Gutes Krisenmanagement
Bei aller Tragik dieses Vorfalls gibt es auch positive Aspekte, die sich vor allem auf den Umgang der Behörden mit diesem Fall beziehen. Gerade die Reaktion des städtischen Schulamtes ist dabei besonders hervorzuheben. Sofort nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Mordes wurden alle Eltern jener Schule, die das Mädchen besuchte, schriftlich über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Zudem wurde das gesamte Schulgelände sofort für Medien gesperrt – zum Schutz der Kinder.

„Am darauffolgenden Schultag, also am Mittwoch, waren vier Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes in der Schule vor Ort. Sie unterhielten sich mit den Kindern über den Vorfall und standen auch den Eltern und Lehrern mit Rat und Tat zur Seite“, berichtet Schulreferent Vizebgm. Christoph Kaufmann. „Die Problematik ist jene, dass ein solcher Vorfall das Grundvertrauen der Kinder erschüttern kann – gerade wenn sie erfahren, dass ihre Mitschülerin von der eigenen Mutter umgebracht wurde“, betont Kaufmann. Noch am Mittwoch fand in der Schule eine überkonfessionelle Trauerfeier für das ermordete Kind statt.

Persönlich sehr betroffen
Auch Kaufmann betont – ebenso wie Gruber – dass ihn der Vorfall sehr getroffen habe. „Ich bin selber Vater und es fällt mir schwer zu begreifen, was da passiert ist. Ich möchte aber allen Beteiligten, die in dieser Ausnahmesituation geholfen haben, meinen tiefen Dank aussprechen“, so Kaufmann.

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