Brenner-Archiv im Kulturpool
Digitale Meisterwerke und Wissenschaftslegenden

- Das Brenner Archiv eröffnete seine digitale Schatzkammer
- Foto: Pexels/panumas nikhomkhai (Symbolfoto)
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Das Brenner-Archiv der Universität Innsbruck eröffnete vor kurzem eine digitale Schatzkammer, die nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch Wissenschaftsinteressierte in ihren Bann zieht.
INNSBRUCK. Die Kleinplastiken des Tiroler Bildhauers Ottmar Zeiller sowie ein Teil der Sammlungen Schrödinger/March/Braunizer wurden in Kooperation mit dem Verein Brenner-Forum digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht.
„Das Forschungsinstitut Brenner-Archiv konnte im Frühjahr 2023 die Finanzierung für die beiden Digitalisierungsprojekte sichern“, erzählt Ulrike Tanzer, Leiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv. „In Kooperation mit dem Verein Brenner-Forum haben wir die Sammlungsobjekte digitalisiert und nun im Online-Portal Kulturpool öffentlich zugänglich gemacht“, freut sich Tanzer.
Ein neuer Zugang zur Kulturgeschichte
Das Brenner-Archiv hat mit diesem Projekt nicht nur die Kunstwerke von Ottmar Zeiller, sondern auch die wissenschaftlichen und literarischen Schätze von Erwin Schrödinger und Arthur March einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die Digitalisierung dieser Bestände eröffnet neue Möglichkeiten, die Geschichte auf eine ganz andere Art und Weise zu erleben und zu erforschen. In einer Zeit, in der die digitale Transformation nahezu alle Bereiche unseres Lebens durchdringt, setzt das Brenner-Archiv ein beeindruckendes Zeichen dafür, wie kulturelles Erbe bewahrt und gleichzeitig für die Zukunft aufbereitet werden kann.
Ottmar Zeillers Miniaturen
Zu den Höhepunkten des Projekts gehört der digitale Katalog der Kleinplastiken von Ottmar Zeiller (1868-1921), einem der feinfühligsten Bildhauer des frühen 20. Jahrhunderts. Zeillers Werke zeichnen sich durch ihre Miniaturgröße und filigrane Ausführung aus und sind oft nicht größer als ein Zentimeter. Diese bemerkenswerten Kunstwerke, die größtenteils in privaten Sammlungen aufbewahrt werden, können nun in 360°-Ansichten auf dem Kulturpool in allen Details betrachtet werden. Das Projekt umfasst rund 400 Objekte, die die Zartheit und Präzision von Zeillers Arbeiten eindrucksvoll zur Geltung bringen.
Der Künstler
...der in Enneberg (Südtirol) geboren wurde, begann seine Karriere in der Medizin, bevor er sich ganz der Bildhauerei widmete. Nach Ausbildungen in Berlin, München und Karlsruhe eröffnete er eine eigene Zeichenschule. 1904/1905 präsentierte Zeiller seine ersten Miniaturfiguren und etablierte sich bald als Meister der Kleinplastik. In seinem Werk steht er in starkem Kontrast zur Monumentalbildhauerei seiner Zeit. Durch die Digitalisierung seiner Arbeiten wird nun eine faszinierende Welt sichtbar, die für viele bislang nur schwer zugänglich war.

- Ottmar Zeiller. Digitaler Werkkatalog Kleinplastik, ID132
- Foto: Projekt Werkkatalog Zeiller, Udo Haefeker
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Das Leben und Werk zweier Physiker
Neben der Kunst bietet das Brenner-Archiv auch einen tiefen Einblick in die wissenschaftlichen Sammlungen von Erwin Schrödinger und Arthur March. Die digitalen Bestände beinhalten nicht nur Schrödingers berühmte Schriften zur Quantenmechanik, sondern auch persönliche Dokumente, darunter Gedichtabschriften und Fotografien, die sein Leben und Werk widerspiegeln. Besonders faszinierend ist die Veröffentlichung der Nobelpreisurkunde von 1933, ein Dokument, das die internationale Anerkennung Schrödingers für seine bahnbrechenden Beiträge zur Physik dokumentiert. Die Sammlung, die auch Korrespondenzen und Lebensdokumente umfasst, wird unter der Leitung von Michael Schorner im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts zugänglich gemacht und ist ein bedeutendes Kapitel der Wissenschaftsgeschichte.

- Nobelpreisträger Erwin Schrödinger mit Tochter Ruth March in Dublin 1940.
- Foto: Irish Press Photo
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Digitales Kulturerbe
Der Kulturpool ist das zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe aus österreichischen Museen, Archiven und Bibliotheken. Ermöglicht wird der Kulturpool durch Digitalisierungsprojekte in den einzelnen Partnerinstitutionen, zu denen der Verein Brenner-Forum zählt. Das Portal Kulturpool ist Teil der Strategie „Kulturerbe digital“ der Bundesregierung und wird am Naturhistorischen Museum Wien umgesetzt.
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