Der Rücken und seine Tücken

- Informierten: Vorstand der Orthopädie Martin Krismer mit Moderator Dieter zur Nedden
- hochgeladen von Katja Astner
MINI MED informierte über die Wirbelsäule im zunehmenden Alter
Vor erneut vollem Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik Innsbruck informierte das vorletzte MINI MED Studium des Wintersemesters über die Wirbelsäule und ihre Probleme im Alter. Unter der Moderation von Dieter zur Nedden klärte dazu Martin Krismer, Vorstand der Orthopädie Innsbruck und führender Wirbelsäulen-Experte, über die neuesten Erkenntnisse der Forschung auf. Viele leiden im Alter unter einer Degeneration der Wirbelsäule – im Volksmund oft als "Buckel" bezeichnet. Grund hierfür sind die sich ändernden Druckverhältnisse im Körper. Zum einen schrumpft die vordere Säule unserer Wirbelsäule (Bandscheibe, Wirbelkörper), während die hintere (Pedikel, Wirbelgelenke, Dornfortsätze) gleich hoch bleibt. "Solchen Degenerationen kann man nicht vorbeugen, denn zu 75 % sind dafür unsere Gene verantwortlich", so Krismer. Dennoch können die daraus resultierenden Schmerzen im Rücken sehr wohl individuell oder in der Klinik therapiert werden. Schmerzlindernd können sich Ausdauer- und Kraftsport, eine lebensbejahende Einstellung sowie ein stärkendes soziales Umfeld auswirken.
Auswirkungen auf die vordere Säule
Durch die veränderten Druckverhältnisse können in den Bandscheiben Risse entstehen. Diese Risse heilen nicht und können im schlimmsten Fall zu einem durchgehenden Riss führen, welcher als Radiärriss oder Radial Tear bezeichnet wird. Bei Patienten über 35 Jahren sind 73 % aller Risse der Bandscheiben bereits durchgehende Risse. Problematisch sind Radiärrisse, da der Bandscheibenkern (Nukleus) an Flüssigkeit verliert und in weiterer Folge degeneriert. Studien zufolge, welche an eineiigen Zwillingspaaren getestet wurden, sind Degenerationen von Bandscheiben zu ca. 75 % erblich bedingt.
Eine weitere Ursache der Degeneration äußert sich in den Wirbelkörpern, welche an Höhe verlieren und brüchig werden können. Es entsteht Osteoporose und resultiert in vermehrten Knochenbrüchen. Hierbei sind Frauen benachteiligt - ca. 20 % der unter 65-jährigen und bereits 50 % der über 85-jährigen Frauen leiden an Osteoporose. Dies hängt vor allem mit dem Rankl-Eiweiß zusammen, welches dafür sorgt, dass Knochen abgebaut werden können, um in Stillzeiten den Säugling mit Kalksalzen zu versorgen.
Auswirkungen auf die hintere Säule
Die Druckverhältnisse ändern sich auch in der hinteren Säule unserer Wirbelsäule. Dabei wirken die Wirbelgelenke wie eine Rampe, die Wirbel rutschen nach hinten und ein Loch ensteht. Aus diesem Loch können in weiterer Folge einzelne Nervenwurzeln austreten. Gleichzeitig werden die Wirbelgelenke größer und dichter und bedrängen den Wirbelkanal. Oftmals werden so Nerven eingeengt und verursachen starke Schmerzen bei Betroffenen.
Therapiemöglichkeiten bei Schmerzen
Insbesondere Ausdauersport und Krafttraining wirken sich positiv aus, um Schmerzen im Rücken zu bekämpfen. Bei starken anhaltenden Schmerzen bleibt jedoch der Besuch in der Klinik nicht aus. Die Therapiemöglichkeiten reichen hier über die Infiltration von Nervenwurzeln mit Kortison bis hin zur Operation, als letzte Option, welche versucht den Druck durch Dekompression auszugleichen.
Mehr Informationen finden Sie hier:
http://www.orthopaedie-innsbruck.at/content/uniklinik_innsbruck_orthopaedie/
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