Nichtraucherschutzgesetz
Ausgedampft: Shishabars vor dem Aus

Nur Volljährige dürfen ins "Prime". | Foto: Prime
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Ab 1. November tritt das Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft, das gilt ebenso für Wasserpfeifen (auch Shishas genannt).

Aus medizinischer Sicht ist das Rauchen von Wasserpfeifen nicht weniger gesundheitsschädlich als das Rauchen von Zigaretten, so berichtet der leitende Oberarzt an der Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Dr. Günter Weiss: „Die in Wasserpfeifen-Rauch enthaltenen Schadstoffe ähneln denen von Zigaretten sehr, allerdings kommen jene von verbrannter Kohle hinzu. Zudem wird der Tabak bei niedrigeren Temperaturen verbrannt als in Zigaretten, was teilweise zu höheren Konzentrationen von bestimmten Schadstoffen führen kann. Zu beachten ist, dass beim Rauchen einer einzigen Wasserpfeifen-Sitzung 70-mal höhere Teerwerte, 2,5-mal höhere Phenanthren-Werte und 11-mal höhere Werte an Kohlenmonoxid (CO) als in Zigaretten entstehen.“ Doch während in Lokalen NichtraucherInnen und RaucherInnen zusammentreffen besteht die Klientel von Shishabars fast ausschließlich aus ShisharaucherInnen. Diesen Bars wird mit dem neuen Gesetz die Geschäftsgrundlage entzogen.

Existenzängste

Dennoch ist laut den Betreibern der Shishabar „Prime“ in Wilten, Danijel und Ines, Österreich das einzige Land in Europa, in dem Shishabars nicht mehr erlaubt sein werden. Für Shishabars bedeutet das das Aus, MitarbeiterInnen müssen entlassen werden, Existenzängste machen sich breit. Gerade das Shishalokal „Prime“ hat in den letzten Monaten einige Umbauten vorgenommen, da auf die Entscheidung der letzten Regierung vertraut wurde. So wurde zum Beispiel die Belüftungsanlage laufend verbessert. Mit dem Zigarettenverbot per se haben die Betreiber kein Problem, im Gegenteil: Zigaretten waren in dieser Bar schon immer verboten. Auch strengere Auflagen seien kein Problem, die Betreiber wünschen sich sogar einheitliche Richtlinien, was Hygienestandards, Belüftungsanlage und Reinigung der Wasserpfeifen betrifft. Die Qualität der Wasserpfeifen und das Wohlbefinden ihrer Gäste sind ihnen wichtig: Das Wasser in der Bowle wird nach jedem Gast getauscht, jeder Gast bekommt Einwegmundstücke und jede Shisha wird samt Zubehör in ihre Einzelteile zerlegt und gründlich gereinigt.

Über Wasser halten

Die Bar umzusatteln ist nicht so einfach, wie Danijel und Ines berichten: „Wir sind kein Nachtclub und wollen auch bewusst keiner sein. Bei uns ist es gemütlich, fein und chillig. Wir haben nie Probleme mit unseren Gästen, die hauptsächlich Stammgäste und fast wie eine Familie sind.“ Aber auch Touristen kommen immer wieder in die Bar. Nun versuchen Ines und Danijel durchzuhalten, sich über Wasser zu halten und hoffen auf eine schnelle Entscheidung des VfGH, zwei Individualanträge wurden seitens des VSBÖ (Vereinigung der Shishabar-Betreiber Österreich) bereits eingereicht. Bis dahin sind anfängliche Kredite und Fixkosten natürlich weiter abzudecken, die Shishabar-Betreiber hoffen daher auf ein Happy End.

Nur Volljährige dürfen ins "Prime". | Foto: Prime
Viel Geld und Herzblut floß in den Umbau der Shishabar. | Foto: Prime
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