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Wie Grazer Forscher Nanoplastik in Körperflüssigkeiten nachweisen

- Das Grazer Forscherteam: Christian Neuper (Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik der TU Graz), Christian Hill (Brave Analytics), Harald Fitzek (Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik).
- Foto: Lunghammer - TU Graz
- hochgeladen von Markus Kropac
Forscher der TU Graz haben eine neue Methode entwickelt, um Mikroplastik in Körperflüssigkeiten nachzuweisen. Das Verfahren soll in der Augenheilkunde zum Einsatz kommen, außerdem könne man damit auch die Qualität von Trink- und Abwasser kontrollieren.
GRAZ/STEIERMARK. Ein Forschungsteam der TU Graz hat gemeinsam mit dem Unternehmen Brave Analytics eine neue Methode entwickelt, um Nanoplastikpartikel in durchsichtigen Flüssigkeiten wie Blutplasma oder Tränenflüssigkeit nachzuweisen und deren chemische Zusammensetzung zu bestimmen.
Nanoplastik gelangt über Nahrung oder Atemluft in den menschlichen Körper. Während ein Großteil wieder ausgeschieden wird, verbleiben kleinere Mengen in Organen oder Körperflüssigkeiten. Im Rahmen des Forschungsprojekts "Nano-Vision" untersuchen Fachleute der TU Graz gemeinsam mit einem Grazer Augenarzt, ob Nanoplastik auch in der Augenheilkunde eine Rolle spielt – etwa durch mögliche Abgabe von Partikeln aus Intraokularlinsen. Erste Ergebnisse wurden bereits bei einem Fachjournal eingereicht.

- Die Sensorplattform detektiert mittels Laserlicht Nanoplastikpartikel in Flüssigkeiten.
- Foto: Lunghammer - TU Graz
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Erkennung durch Laser
Das Kernstück der neuen Methode ist eine Sensorplattform, die mit einem Laserlichtstrahl Partikel in Flüssigkeiten sichtbar macht. Je nach Größe verändern die Partikel ihre Bewegung unter dem Einfluss des Laserlichts – daraus lassen sich Größe und Konzentration ableiten. Diese Technik nennt sich "Optofluidic Force Induction".

- Harald Fitzek, Christian Neuper und Christian Hill (v.l.) an der Sensorplattform, die mittels Laserlicht Nanoplastikpartikel in Flüssigkeiten fest stellt.
- Foto: Lunghammer - TU Graz
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Neu ist die Kombination mit der sogenannten Ramanspektroskopie: Dabei wird das von den Partikeln gestreute Laserlicht analysiert. Ein kleiner Teil dieses Lichts ändert beim Streuen seine Frequenz – abhängig vom Material des jeweiligen Partikels. Auf diese Weise kann die chemische Zusammensetzung genau bestimmt werden.
Neben Anwendungen in der Augenheilkunde eignet sich die Methode auch für Untersuchungen anderer klarer Körperflüssigkeiten sowie zur Qualitätskontrolle in der Industrie – etwa bei Trink- und Abwasser oder in Flüssigkeitsströmen während der Produktion.
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