Claudia Müller triumphierte in Bad Radkersburg
Seriensieg Nummer 5 für Ehemann Günter
Richtig amerikanisch kitschig: Am 9. November gaben sich Claudia und Günter Müller das Ja-Wort und exakt zu diesem Datum holte sich die Ausdauersportlerin und Eisschwimmerin aus Stallhof beim 24-Stunden-Schwimmen in Bad Radkersburg den 5. Sieg in Folge. Ihre phänomenale Leistung: 74,6 Kilometer, 1.492 Längen oder knapp 60.000 Schwimmzüge.
„Die Zahl 4 hat mir nicht gefallen“, verriet die Seriensiegerin, dass sie sich erst im September zu einer Teilnahme entschlossen hat. Mit den Open Water-Bewerben und zweimaligem Training pro Woche gab sie dann aber Vollgas.
Und sie hielt sich strikt an den gewohnten Ablauf: als Erste in den Startraum, als Erste ins Wasser, als Erste starten. Auch bei der Taktik hielt sie sich an Bewährtes: alle halbe Stunde etwas trinken, stündlich Nahrung aufnehmen. Ihre ausgefeilte Schwimmtechnik erlaubte es ihr, zur Schonung einmal die Brust-, dann wieder die Rückenmuskulatur verstärkt zu belasten. Was aber besonders zählte: Die Athletin der Greisdorfer Wurzelhupfer verstand es, ihre Gegner zu „lesen“. Sie erkannte, wenn ein Konkurrent öfters aus dem Wasser stieg, beim Schwimmen die Züge nicht ganz durchzog oder das Gesicht die Erschöpfung nicht mehr verheimlichte.
Aus diesen Momenten schöpfte sie Kraft und Motivation, wenngleich auch sie anerkennen musste: „Die Nacht ist mörderisch.“ Wieder griff sie zu ihrer erprobten Taktik, die Schwimmzüge mitzuzählen. Das 1, 2, 3 und 4 half ihr, sich zu konzentrieren und Schmerzen einzudämmen. Als große Hilfe bezeichnete sie auch ihr Team mit Ehemann Günter, Doris Hiller und Christina Langmann, die sie unermüdlich anfeuerten oder mit Transparenten überraschten.
„Die Dämmerung ist eine Art Erlösung“, ging Claudia Müller den Vormittag einigermaßen gelöst an. Die aufgehende Sonne, die Zurufe der mehr und mehr auftauchenden Zuschauer, besonders aber der Kommentar des Moderators versetzten sie in Euphorie: Streckenrekord geknackt. „Ich wurde triumphal empfangen“, genoss Claudia Müller die letzten Tempi auf die Gesamtdistanz von 74,6 Kilometer. Um danach aber umgehend zu deponieren: „Es waren meine letzten 24 Stunden.“
Das Siegerehrung, die Genugtuung, dem Herren-Sieger Gerald Brettenhofer (Kapfenberg) einen Kilometer „eingeschenkt“ zu haben und die Gratulationen von Schauspieler Andreas Kiendl, Ex-Rennläuferin Elisabeth Görgl oder Sänger Leo Aberer ließ sie gelöst und glücklich über sich ergehen.
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