Gut hundert Teilnehmer
Feuersegnung in Stainz als gelebte Tradition

- Robert Langmann leitete die gut besuchte Segensfeier
- Foto: Gerhard Langmann
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Das Weihfeuertragen hat seine Wurzeln in der katholischen Liturgie. Bei der Pfarrkirche in Stainz wurde das Feuer gesegnet, um Freude in die Häuser und Wohnungen zu bringen.
STAINZ. Unverändert groß war der Andrang am Ostersamstag zur Feuersegnung beim Seiteneingang zur Pfarrkirche. Vor allem waren es natürlich Kinder, die von ihren Eltern zum Weihfeuer holen gebracht wurden. Ausgestattet waren sie mit Büchsen und Dosen, aber auch handwerklich gefertigte Behältnisse waren zu sehen. Das Wichtigste waren aber die morschen und daher leicht entzündlichen Hölzer, Baumschwämme und Flechten, die in den vergangenen Wochen gesammelt und getrocknet wurden.
„Meine Sachen stammen noch aus dem Herbst“, war mit Raphael (8) ein ganz besonders vorausschauender Feuerträger in der Runde. Geleitet wurde die Segensfeier von Robert Langmann, der die versammelte Runde herzlich willkommen hieß. „Früher war es die Aufgabe der Stallburschen“, nahm er eine Anleihe bei Peter Rosegger, "die das Feuer von der Kirche holten und dafür belohnt wurden." Das Weihfeuer wurde durch die Wohnung getragen und diente zur Entzündung des Backofens. „Ihr steht heute in dieser Tradition“, sprach er von der Hoffnung, dem Leben und der Freude, die das Feuer in die Wohnungen und Häuser bringe.
Der Weg in die Häuser und Wohnungen
„Deine Liebe verwandelt alles“, stimmte der Zelebrant in die Kyrie-Rufe ein, in denen es um das Öffnen der Augen, der Ohren und der Hände ging. „Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt“, sprach er die Konsequenz an, entweder einen Lohn zu bekommen oder den Verlust zu tragen. Die entscheidende Basis sei in jedem Fall Jesus Christus. Nach den Anrufungen wurde das von den Mesnern Johann Lienhart und Fritz Lienhart vorbereitete Feuer gesegnet: „Entflamme in uns eine Freude am Dasein und einen tiefen Dank für das Geschenk des Lebens.“
Auch in den von Sophie Scheucher gesprochenen Fürbitten ging es um die Kraft des Feuers und ihrer Wirkung im Alltag: Für alle, die an diesem Osterfest Trost und Hoffnung brauchen ~ lass sie deine Nähe spüren. Nach dem allgemeinen Segen waren die Kinder an der Reihe, ihre mitgebrachten Hölzer in der Feuerschale zu entzünden. Recht kreative Wege des Nachhausebringens waren zu sehen. Der Fußmarsch wurde wohl nur von den nahe wohnenden Teilnehmern genutzt. Das Gros setzte auf das Auto, entweder mit aus dem Fenster gehaltener Dose, mit an der Anhängevorrichtung befestigter Spezialvorrichtung oder einem kleinen Nachläufer. Wichtig in jedem Fall: Das Feuer sollte daheim Freude bereiten.



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