Republik Moldau: Leben mit 77 Euro Einkommen im Monat

- Tatjana mit drei ihrer fünf Kinder. Für ihre Sprösslinge gibt es meistens Milch mit Nudeln.
- hochgeladen von Wolfgang Unterhuber
Die Republik Moldau gilt als das ärmste Land Europas. Wir waren vor Ort und haben uns angesehen, wie sich die österreichische Hilfsorganisation Concordia um notleidende Familien kümmert.
REPUBLIK MOLDAU. Das Glück kam zu Tatjana im vergangenen August. Und zwar in Form einer Kuh. Weil Kühe nun mal Milch geben und ihre Kinder Milch lieben. "Milch mit Nudeln – das ist ihre Leibspeise", sagt Tatjana. Die Kuh ist auch wirtschaftlich gesehen ein Glücksfall für Tatjana und ihre Familie.
110 Liter Milch im Monat - sonst aber nichts
Denn ein Liter Kuhmilch kostet in der Republik Moldau umgerechnet rund 70 Cent. Das Familieneinkommen beträgt 77 Euro. So viel verdient Tatjanas Mann Mischa mit seinen beiden Jobs als Wachmann. 77 Euro: Das entspricht dem Durchschnittseinkommen im Land. Man könnte sich also mit 77 Euro im Monat 110 Liter Milch kaufen. Das wäre es dann aber.
Arbeit im Ausland sichert das Überleben zu Hause
Tatjana und Mischa leben mit ihren fünf Kindern auf 30 Quadratmeter in einem Häuschen in Tudora, einem Dorf im Süden des Landes. Von den 2.800 Einwohnern arbeiten 800 im Ausland, um ihren Familien sprichwörtlich das Überleben zu sichern. Dass Tatjanas Mann also in der Republik Moldau arbeitet, ist die Ausnahme.
Nutztiere wie Kühe und Ziegen zum Überleben
Die Kuh hätten sich Tatjana und Mischa natürlich nie leisten könnten. Sie wurde durch Spenden der gemeinnützigen österreichischen Hilfsorganisation Concordia finanziert. Nutztiere für notleidende Familien zu kaufen, ist eine der vielen Aufgaben von Concordia vor Ort.
Valentina etwa hat von Concordia eine Ziege bekommen. Mit ihrer 28-jährigen erblindeten Tochter und ihrer knapp zweijährigen Enkelin Ruslana, die ohne Vater aufwächst, lebt Valentina ebenfalls in einem Haus in Tudora. Mit der Milch der Ziege konnte das Mädchen immerhin ausreichend ernährt werden.
Weißrussland als Land der Hoffnung
Gennadij und Svetlana haben von Concordia Hühner erhalten. Diese und die Pfirsichbäume hinter dem Haus helfen ihnen beim Überleben. Zudem wird Gennadij so wie sein ältester Sohn bald wieder im Ausland Arbeit suchen. Früher war er oft in Russland. Aber dort läuft es seit den EU-Sanktionen wirtschaftlich nicht mehr gut. Gennadijs neue Hoffnung: Weißrussland.
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