Einigung bei KV
9,3 Prozent mehr Lohn im Hotel- und Gastgewerbe

- Einigung bei den KV-Verhandlungen: Beschäftigte in Hotel- und Gastgewerbe erhalten ab 1. Mai 2023 9,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
- Foto: Fabrizio Magoni/Unsplash
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Die rund 2.300 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe dürfen sich ab 1. Mai 2023 über 9,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt freuen. Für Hilfskräfte beträgt der neue Bruttomindestlohn 1.800 Euro und 1.860 Euro für Fachkräfte in den ersten zwei Berufsjahren. Lehrlinge erhalten ab 1. Mai 925 Euro im ersten, 1.035 im zweiten, 1.215 im dritten und 1.305 Euro im vierten Lehrjahr. Diese Zahlen teilten die Gewerkschaften GPA und vida am Mittwochabend mit.
ÖSTERREICH. Die Kollektivvertragschefverhandler von vida und GPA, Berend Tusch und Andreas Laaber, betonen, dass damit "zumindest ein Reallohnzuwachs und ein erster notwendiger Schritt in Richtung 2.000 Euro Mindestlohn für die 230.000 Beschäftigten in der Branche gelungen" sei. Gerade in der Gastronomie beklagt man seit langem den rasanten Mitarbeiterschwund, der nicht zuletzt auf die geringe finanzielle Entlohnung in Relation zur körperlichen Belastung zurückzuführen ist.
Versprochenen Einmalzahlungen bleiben aus
Vertreter auf Seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zeigten sich trotz Einigung auf den Kollektivvertrag (KV) für dieses Jahr dennoch verstimmt. "An den Teuerungsausgleich von 400 Euro konnten sich die Arbeitgebervertreter in der dritten (KV-Verhandlungs-)Runde am Mittwoch nicht mehr erinnern", kritisierte Tusch und sprach sogar von einer Mogelpackung. Die Einmalzahlung hatte man den Beschäftigten ihm zufolge bereits zugesichert.
Mario Pulker, Obmann Gastronomie von der Wirtschaftskammer Österreich betont: "Es muss für die Betriebe auch möglich sein, das wirtschaftlich umzusetzen. Das ist eine Herausforderung dieser Abschluss – zweifelsohne –, aber wir leben in schwierigen Zeiten."
Lehrlinge bekommen 14 Prozent mehr
Angebot und Nachfrage würden den Arbeitsmarkt bestimmen, weshalb die Tourismusbranche sehr großen Aufholbedarf im Wettkampf um Arbeitskräfte habe, meinte Tusch. "Ob die Zugeständnisse der Arbeitgeber reichen, um der stark gestiegenen Nachfrage an Arbeitskräften gerecht zu werden, bleibt fraglich", so Tusch und Laaber. Ziel beider Seiten war es Anreize für Beschäftigte zu setzen. So bekommen etwa Lehrlinge nun knapp 14 Prozent mehr.
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