Gastronomie-Debatte
Wie viel Energie Heizstrahler wirklich verbrauchen

- Heizstrahler sind Energiefresser. Das bestätigen auch die Zahlen vom Umweltbundesamt.
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Während einer Energiekrise im Außenbereich zu heizen soll künftig nicht mehr erlaubt sein. Die Umweltberatung klärt auf, wie viel Energie die "Heizschwammerl" wirklich verbrauchen.
ÖSTERREICH. Energiesparen lautet die Devise. Doch wo anfangen? Es mangelt nicht an Energiespartipps, wie etwa nicht heiß Wäsche waschen, Geräte abstecken oder kürzer duschen. Bundesministerin Gewessler (Grüne) machte auf einen weiteren Energiefresser aufmerksam: Die "Heizschwammerl". Doch wie hoch ist der Energieverbrauch wirklich?
Gastro ist empört
Die Bundesministerin für Klimaschutz, Leonore Gewessler, kündigte in einem Interview an, ein Verbot für Heizstrahler mit dem Koalitionspartner zu verhandeln. Grund genug für öffentliche Empörung in der Gastronomie. Für den Sprecher der Gastronomie, Mario Pulker, ist dieses Verbot ein No-Go. Kundinnen und Kunden, die rauchen oder sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen wollen, würden sich laut Pulker wünschen, auch im Winter draußen sitzen zu können. Rund 10.000 Betriebe in Österreich hätten bereits in Heizschwammerl investiert.

- Wer sich vor Corona schützen will, soll auch im Winter draußen essen dürfen, so das Argument der Gastronomie.
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Wenn man die privaten Haushalte um Energieeinsparungen bitte, sei es legitim, auch auf Werbebeleuchtungen um drei in der Früh und das Heizen der Freiluft zu verzichten, argumentiert Gewessler. Es handle sich um eine "temporäre Regelung in einer Ausnahmesituation", betonte sie. "Das verstehen die Menschen im Land, dass das heuer anders ist. Heuer gibt's Decken", so die Ministerin.

- Die Menschen sollen sich mit Decken statt Heizstrahlern aufwärmen, so Gewessler.
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Energieverbrauch gleicht zwei Haushalten
Ist die Debatte um die Heizschwammerl einfach viel Lärm um nichts? Tatsächlich ist der Energieverbrauch nicht zu unterschätzen. Dazu haben sich die Regionalmedien Austria eine Expertenmeinung eingeholt.

- Mit dem Strom für einen Heizstrahler für eine Stunde kann man 2 bis 4 Wäschen in der Waschmaschine waschen.
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"Angenommen Sie betreiben einen Gasheizstrahler mit einer Leistung von 12 kW an 100 Tagen im Jahr für durchschnittlich 4 Stunden, können Sie mit der dadurch verbrauchten Energie beispielsweise zwei ca. 65m² große Wohnungen, die nach heutigen Dämmstandards errichtet wurden, eine ganze Saison beheizen.", so Gudrun Buschbacher von der Umweltberatung.
Auch elektrische Heizstrahler fressen Energie
"Ein elektrischer Heizstrahler für Terrassen hat eine kleinere Leistung aber auch noch 2 kW. Wenn Sie einen derartigen Strahler ebenso lange wie den Gasheizstrahler betreiben, hat ein Gerät fast schon so viel Stromverbrauch wie ein 1-Personen-Haushalt im Durchschnitt in einem Jahr verbraucht.", so Buschbacher. Anders betrachtet könne man mit dem Strom einen Heizstrahlers für eine Stunde auch zwei bis vier Wäschen in der Waschmaschine waschen.
Kundinnen und Kunden, die rauchen oder sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen wollen, würden sich laut Pulker wünschen, auch im Winter draußen sitzen zu können. Diesen Gästen Decken zur Verfügung zu stellen, ist für ihn keine Lösung. Rund 10.000 Betriebe in Österreich hätten bereits in Heizschwammerl investiert.
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