Kommentar
Österreich - Land der Pendler

- Kommentar zum Pendeln von Chefredakteurin Maria Jelenko-Benedikt.
- Foto: Neumayr
- hochgeladen von Kerstin Wutti
Überfüllte S-Bahnen, Busse und Züge, lange Wartezeiten, verärgerte Passagiere: Kein Wunder, dass es sich viele Pendler zweimal überlegen, bevor sie vom Auto auf ein öffentliches Verkehrsmittel umsteigen, beziehungsweise vor allem in den Städten vermehrt auf ihr Fahrrad zurückgreifen, um zur Arbeit zu gelangen.
Bedenkt man, dass die Schweizer schon vor Jahrzehnten vorgedacht und ihr Streckennetz an Prognosen des Bevölkerungswachstums angepasst haben, so fragt man sich: Was haben sich die Verantwortlichen zur gleichen Zeit hierzulande gedacht, als sie öffentliche Strecken und Haltestellen gestrichen haben, anstatt sie auszubauen? Hat Österreich geschlafen? Ja, wir ticken anscheinend tatsächlich langsamer als unsere Nachbarn, aber mit der Aussicht, dass der Verkehr analog zur Bevölkerungsdynamik steigt, und allein in Wien und Umland in den nächsten zehn Jahren um 20 Prozent wächst, ist es höchste Zeit, einen Zukunftsplan zu entwerfen, und zwar nicht für die nächsten fünf, sondern 30 Jahre.
Denn es gilt nicht nur, durch kluge Verkehrsanbindungen Arbeitsplätze in den Regionen zu erhalten, sondern auch, unseren Beitrag zum Thema Umwelt zu leisten – und da hinken wir im internationalen Vergleich ebenfalls nach. Österreich sollte auf den Zug aufspringen und sich endlich eingestehen, dass wir ein Land der Pendler sind, und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Auch im Sinne unserer Umwelt!
Mehr zum Thema:
>> Themenseite "Pendeln" in Österreich
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.