Spardruck hoch
Finanzminister Marterbauer erwartet EU-Verfahren

Finanzminister Markus Marterbauer. | Foto: Martin Baumgartner
3Bilder

Das Finanzministerium rechnet nun auch offiziell mit einem EU-Defizitverfahren. Die EU-Finanzminister würden dann ab Juli über ein solches Verfahren entscheiden.

ÖSTERREICH. 6,4 Milliarden: So viel muss die österreichische Bundesregierung heuer einsparen, sonst würde das Defizit sogar fünf Prozent betragen. Weit entfernt von den erlaubten drei Prozent nach den europäischen Maastricht-Kriterien also. Dabei jagte in jüngster Vergangenheit schon eine schlechte Nachricht die andere: War man vergangenes Jahr noch von einem Defizit von 4,1 Prozent ausgegangen, so betrug die Prognose des Fiskalrates in jüngster Vergangenheit bereits 4,4 Prozent, jetzt legte das Finanzministerium diese Woche mit 4,5 Prozent nach. 

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) zeigte sich gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal sehr zuversichtlich, dass dieses Jahr "mehr als sechs Milliarden Euro eingespart werden können". Im Juni soll das Doppelbudget für 2025 und 2026 beschlossen werden, Präsentation und Budgetrede finden bereits am 13. Mai statt.

"Keine Angst vor EU-Verfahren"

Das Defizit für 2025 teilt sich wie folgt auf: Der Bund weist eine Neuverschuldung von 3,5 Prozent auf, Länder und Gemeinden ein Prozent. Die Schuldenquote nimmt man mit 84,7 Prozent an, übersteigt also die EU-Richtlinie von 60 Prozent deutlich. Gründe für das steigende Defizit sind laut Finanzministerium die schwache Konjunktur und die schwierige internationale Lage. Niedrigere Einnahmen treffen nun auf einen erhöhten Aussgabendruck, die Situation sei schwierig. Die neue Prognose, die auch das Defizit von 4,5 Prozent festschrieb, wurde am Donnerstag, 17. April, der Statistik Austria übergeben, die diese Daten an Brüssel weitervermitteln wird. Die Entscheidung, ob es zu einem Defizitverfahren kommt, wird im Juli erwartet.

Finanzminister Marterbauer erwartet mittlerweile ein Solches: „Meiner Erwartung nach wird beim Finanzministerrat im Juli in Brüssel dann das Defizitverfahren beschlossen." Ökonomisch mache das Sinn, denn noch mehr Sparen würde nur der Wirtschaft schaden. Marterbauer zeigte sich gelassen und habe "keine Angst" vor einem Verfahren: Das heiße nämlich nur, dass man ab Oktober mit der Kommission zusammenarbeiten und Rücksprache halten wird.

Das könnte dich auch interessieren:

Meinl-Reisinger fordert Einsparen von 6,4 Milliarden Euro
Nur Oberösterreich trotzt dem Trend
Budgetdefizit von 4,5 Prozent wird erwartet
Finanzminister Markus Marterbauer. | Foto: Martin Baumgartner
Der 60-jährige Volksökonom Markus Marterbauer (SPÖ) ist neuer Finanzminister Österreichs. | Foto:  HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
Das Bundesministerium für Finanzen geht im Jahr 2025 von einem Defizit von 4,5 Prozent aus. Damit ist, wie das Ministerium in einer Information ankündigt, ein EU-Defizitverfahren zu erwarten.  | Foto: Alois Fischer

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

W S T St K V B

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.