"Aufholjagd"
108 Millionen Euro für Deutschförderung an Schulen

- Christoph Wiederkehr startet "Aufholjagd".
- Foto: Valentin Brauneis/ BKA
- hochgeladen von Sophie Wagner
Im Rahmen der "Aufholjagd" sollen kommendes Schuljahr die Lehrstellen an Schulen mehr als verdoppelt werden. Dies gab Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) in einer Pressekonferenz bekannt.
ÖSTERREICH. Derzeit befinden sich rund 48.400 außerordentliche Schüler und Schülerinnen an österreichischen Pflichtschulen. Zu viel befindet Wiederkehr, der in einer Pressekonferenz den Startschuss für die "Aufholjagd" bekannt gab. Trotz Bemühung der Schulen war es bisher nicht möglich, die individuellen Schüler und Schülerinnen ausreichend zu fördern, da es einen "Deckel" gab. Dies möchte die Regierung nun ändern. Hierfür sollen im kommenden Schuljahr mehr als doppelt so viele Ressourcen für die Deutschförderung zur Verfügung gestellt werden.
Insgesamt 747 Planstellen mehr
Da die Anzahl der außerordentlichen Schüler und Schülerinnen seit dem Schuljahr 2020/21 um rund 54 Prozent gestiegen ist, plant die Regierung eine Aufstockung der Deutschförderung gewidmeten Stellen von aktuell 577 Planstellen auf mehr als 1324 Planstellen - ein Plus von insgesamt 130 Prozent. Derzeit erhalten nur rund 7,7 Prozent der Schüler und Schülerinnen eine intensive Deutschförderung. Der Anteil der außerordentlichen Schüler und Schülerinnen ist mit rund 23,2 Prozent insbesondere in der ersten Klasse Volksschule hoch. Die Integration von Kindern und Jugendlichen, die aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine stammen, sei besonders herausfordernd.
108 Millionen Euro werden investiert
Insgesamt werden künftig jährlich 108 Millionen Euro in das Bildungsprogramm investiert - 62 Millionen mehr als bisher. Wiederkehr plant, die Mittelverteilung in Zukunft noch bedarfsorientierter und treffsicherer zu gestalten. Die Anzahl der Lehrstellen soll nicht statisch sein, sondern sich an die außerordentlichen Schüler und Schülerinnen anpassen. Das heißt, je höher die Anzahl der betroffenen Schüler und Schülerinnen ist, desto höher sei die Sprachförderung. Die Verteilung wird je nach Bedarf jedes Schuljahr neu angepasst. Ziel sei es, die Anzahl der außerordentlichen Schüler und Schülerinnen nachhaltig zu senken.

- Künftig gibt es mehr als 1324 der Deutschförderung gewidmete Planstellen.
- Foto: Adam Winger/unsplash
- hochgeladen von Sophie Wagner
Weitere Maßnahmen
Um das Programm bestmöglich umsetzen zu können, setzt der Bildungsminister einige Maßnahmen. So soll die Sprachförderung im städtischen Bereich verstärkt werden, da dieser besonders betroffen sei. Auch das Angebot Deutsch als Zweitsprache/ Deutsch als Fremdsprache (DaZ/DaF) soll für Lehrkräfte intensiviert und forciert werden, um die Lehrkräfte gut auf die Realität vorzubereiten. Des Weiteren soll der MIKA-D -Test weiterentwickelt werden. Die Maßnahmen sollen ab dem Schuljahr 2025/26 dauerhaft etabliert werden.
Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben
Der Bildungsminister betont, dass die Sprachförderung essenziell für die Bildungsgerechtigkeit in Österreich sei. Ohne Sprachkenntnisse könne die Integration nicht funktionieren - Deutsch zu beherrschen, sei die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben.
Der Bildungsminister abschließend:
„Das heute vorgestellte Deutschförderpaket ist eine echte Offensive für mehr Spracherwerb in unseren Schulen. Eine Investition von EUR 108 Mio. in die Deutschförderung bedeutet, dass wir als Bundesregierung alles unternehmen, um die Deutschkenntnisse in unseren Schulen weiter zu verbessern und dem Weg dorthin absolute Priorität zu geben. Es ist der Startschuss der Aufholjagd für eine bessere Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen, denn nur wenn diese Deutsch als Sprache beherrschen, haben sie das Fundament für eine erfolgreiche Schullaufbahn und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben!
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