Lage bleibt angespannt
Schwere Unwetter verwüsten Teile Österreichs

- Bereits zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen hat es durch die Unwetter von Samstagabend auf Sonntagmorgen die Marktgemeinde Neudau in voller Härte getroffen.
- Foto: BFV HB
- hochgeladen von Margot Jeitler
Am Sonntag gab es neuerlich kräftige Unwetter in Österreich. Von Tirol bis nach Niederösterreich und ins Burgenland kam es lokal zu Gewitter, Hagel, Starkregen und Sturmböen. Im Burgenland ist in der Nacht auf Montag ein Damm gebrochen. Eine Maschine der Austrian Airlines wurde Sonntagabend in einem Hagelsturm über der Steiermark schwerbeschädigt und an der österreichisch-ungarischen Grenze wurde ein Tornado gesichtet. Auch wenn die Unwettergefahr in den letzten Stunden langsam nachgelassen hat, bleibt die Lage angespannt. Für den steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gilt nach wie vor Zivilschutzalarm, in Oberösterreich wurde der Hochwasserschutz aufgebaut. Besorgt zeigt man sich auch wegen eines steigenden Innpegels in Tirol sowie eines steigenden Bodenseepegels in Vorarlberg.
ÖSTERREICH. Die heimischen Feuerwehren sind aufgrund der Unwetter in mehreren österreichischen Regionen im Dauereinsatz. Betroffen war in der Nacht auf Montag vor allem das Nordburgenland – Teile der Bezirke Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl standen unter Wasser. Vor allem Keller und Straßen waren überflutet. In der Gemeinde Rauchwart (Bezirk Güssing) ist es um Mitternacht zu einem Dammbruch am Stausee gekommen. Die Feuerwehr warnte auch davor, sich dem Strembach zu nähern – mehr dazu hier:
Angespannte Lage in der Steiermark
Besondere Verwüstungen erlitten am Wochenende auch Teile der Steiermark. Rund 5.000 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Vor allem im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist weiter keine Entspannung in Sicht. Dort wurde am Sonntagabend erneut Zivilschutzalarm ausgelöst – die Bewohner sollen zu Hause bleiben, Autofahrten vermeiden, Keller nicht betreten und die Situation vorsichtig beobachten.
Die Nacht zum Montag verlief zwar ruhig, die Lage bleibt jedoch höchst angespannt. Seit den frühen Morgenstunden ziehen wieder Gewitter durch die betroffenen Bereiche. "Jeder Tropfen, der im Moment vom Himmel fällt, vor allem in den Bezirken Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld und in allen anderen betroffenen Bereichen, ist einer zu viel. Entsprechend hoffen wir, dass sich nichts Gravierendes an der Lage ändert", sagte Thomas Meier, Sprecher des Landesfeuerwehrverbands, zum ORF Steiermark.
Bis zu 7 cm großer Hagel
Am späten Sonntagnachmittag setzten auch in Teilen Tirols starke Regenfälle ein und lösten einen Murenabgang oberhalb der Tiroler Straße (B171) in Zams aus. Die Polizei sperrte die Straße für den gesamten Verkehr, eine Umleitung über die Autobahn wurde eingerichtet. Eine Wandergruppe wurde mit dem Hubschrauber ausgeflogen. Zudem gingen heftige Hagelgewitter über dem Bundesland nieder – die Hagelkörner erreichten dabei bis zu 7 cm Durchmesser.
Erhöhte Pegelstände am Inn und Bodensee
Der staatliche Wetterdienst GeoSphere Austria prognostizierte lokal heftige Niederschläge. Regenfälle könnten in Kombination mit der momentan starken Schneeschmelze zudem zu hohen Pegelständen am Inn führen, bei kleineren Bächen seien Überflutungen möglich, hieß es. Auch über Vorarlberg zogen am Sonntagabend Starkregen und Hagel. Der Bodensee hat einen kritischen Pegel erreicht. Am Montagmorgen stand er bei 5,10 Metern - nur zwei Zentimeter unter einem zehnjährigen Höchstwert. Bis Dienstag soll der Pegel noch leicht ansteigen.
Flugzeug geriet in Hagelzelle
Auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Wien Schwechat ist ein Airbus der AUA Sonntagabend über der Steiermark in eine Hagelzelle geflogen. Die äußerste Schicht der Scheiben der Pilotenkabine wurden dabei regelrecht zertrümmert. Große Teile der Nase der Maschine gingen verloren.
Tornado an der österreichisch-ungarischen Grenze
An der Grenze zwischen Österreich und Ungarn braute sich am Sonntagabend ein Tornado zusammen, wie Videos sowie Bilder auf Social Media zeigen. Die Gewitterzelle war Berichten zufolge kurz zuvor noch über das Südburgenland gezogen.
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