Das ist erlaubt
Regelungen für traditionelle Osterfeuer in Österreich

- Osterfeuer sind in Österreich eine beliebte Tradition, die mit der Sicherung von Fruchtbarkeit und Ernte in Verbindung steht. Auch in der Kirche wird während der Osternacht ebenfalls ein Feuer entzündet, das die Osterkerze symbolisiert.
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Wie jedes Jahr werden rund um die Feiertage in ganz Österreich zahlreiche Osterfeuer entzündet. Wer sich nicht an die Gesetze hält, riskiert hohe Strafen.
ÖSTERREICH. Osterfeuer sind in Österreich eine beliebte Tradition, die mit der Sicherung von Fruchtbarkeit und Ernte in Verbindung steht. Auch in der Kirche wird während der Osternacht ebenfalls ein Feuer entzündet, das die Osterkerze symbolisiert. Jedoch sind die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch Osterfeuer nicht zu unterschätzen. Das Verbrennen von 200 Kilogramm Holz setzt etwa 3,6 Kilo Feinstaub frei, was der Fahrleistung eines Diesel-Pkws von rund 116.000 Kilometern entspricht. Das Abbrennen von Brauchtumsfeuern unterliegt außerdem strengen gesetzlichen Regelungen, die je nach Gemeinde unterschiedlich sein können. Wer sich nicht an diese Vorschriften hält, riskiert hohe Geldstrafen.
Regeln in den Bundesländern
Was in den einzelnen Bundesländern erlaubt ist und was nicht, hier zusammengefasst.
Wichtig: Vor dem Errichten und Entzünden eines Feuers solltest du dich unbedingt nochmals in deinem Bezirk oder deiner Gemeinde genauer über aktuell geltende Bestimmungen informieren – es können sich kurzfristige Änderungen oder auch regionale Unterschiede ergeben, etwa aufgrund von Trockenheit oder Wind.

- Was in den einzelnen Bundesländern erlaubt ist und was nicht, hier zusammengefasst.
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Burgenland:
Im Burgenland dürfen Osterfeuer an den Abenden und Nächten vom Karfreitag bis Ostermontag abgebrannt werden. Wichtige Hinweise für das Entzünden eines Osterfeuers:
- Nur trockenes Holz verwenden, da es schadstoffarmer verbrennt.
- Abfälle und feuchtes Material gehören nicht ins Feuer.
- Das Holz sollte für eine optimale Verbrennung locker geschlichtet werden.
- Das Feuer sollte von oben angezündet werden, um die Rauchentwicklung zu verringern.
- Verbrennungsrückstände und Asche müssen ordnungsgemäß entsorgt werden.
- Vor dem Anzünden sollte der Haufen neu geschlichtet werden, um Tiere wie Igel zu schützen, die sich in alten Haufen verstecken könnten.
Kärnten:
Osterfeuer müssen vier Tage vor dem Abbrennen bei der Gemeinde angemeldet werden und dürfen auch eine Woche vor oder nach dem Osterwochenende stattfinden. Es dürfen nur biogene Materialien wie unbehandeltes Holz, Stroh, Baum- und Grasschnitt verbrannt werden. Innerhalb bebauter Gebiete ist eine Bewilligung des Bürgermeisters erforderlich. Außerhalb dieser Gebiete sind Osterfeuer bei hoher Trockenheit verboten, um Brände oder Funkenflug zu vermeiden. Sicherheitsabstände sind einzuhalten, und Kinder müssen beaufsichtigt werden.
Niederösterreich:
Für Brauchtumsfeuer gilt in Niederösterreich eine Ausnahmeregelung des Bundesluftreinhaltegesetz. Laut NÖ-Feuerwehrgesetz sind Osterfeuer zulässig, wenn Sicherheitsvorkehrungen wie Überwachung und Löschgeräte beachtet werden und bei starkem Wind oder Trockenheit nicht verbrannt wird. Nach dem Forstgesetz ist das Entzünden von Feuer in und um den Wald sowie auf waldnahen Flächen verboten.
Oberösterreich:
Auch in Oberösterreich ist das Abbrennen von Brauchtumsfeuern ebenfalls vom generellen Verbrennungsverbot ausgenommen. Eine Besonderheit dort ist, dass die Ausnahme bis zu zwei Wochen vor und nach dem jeweiligen Brauchtumstermin gilt. Das gibt mehr zeitlichen Spielraum für die Durchführung. Außerdem gilt: Die Feuer müssen bei der Gemeinde gemeldet werden. In der Regel muss auch eine verantwortliche Person benannt werden, die für die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen zuständig ist.

- Auch in Oberösterreich ist das Abbrennen von Brauchtumsfeuern ebenfalls vom generellen Verbrennungsverbot ausgenommen.
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Salzburg:
Für Brauchtumsfeuer wie Oster- oder Sonnwendfeuer gibt es eigens geregelte Ausnahmen des Verbrennungsverbots, die das Entzünden erlauben – allerdings nur unter bestimmten Auflagen. Zudem müssen solche Feuer der Gemeinde gemeldet werden, damit diese ihre Zulässigkeit prüfen kann. Eine verantwortliche Person muss meist benannt werden, die die Sicherheitsvorkehrungen sicherstellt.
Steiermark:
In der Steiermark sind Osterfeuer ebenfalls nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Die Feuer dürfen nur zu den festgelegten Zeiten abgebrannt werden, etwa das Osterfeuer am Karsamstag, und nur trockenes Holz ist erlaubt. Das Verbrennen von Abfällen, Altholz oder Kunststoff ist strengstens verboten. Zusätzlich muss das Feuer beaufsichtigt werden, und bei extremem Wetter wie starkem Wind darf es nicht entzündet werden. Alle Brauchtumsfeuer müssen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gemeldet werden.
Tirol:
Für das Entzünden von Zweckfeuern im Freien müssen Bürgerinnen und Bürger gemäß der Verordnung des Landeshauptmannes und des Forstgesetzes ihre Gemeinde informieren. Dies ist wichtig, um die Zulässigkeit des Feuers nach den feuerpolizeilichen Bestimmungen zu prüfen. In Tirol müssen außerdem Bestimmungen zur Luftreinhaltung und Brandschutz eingehalten werden. Brauchtumsfeuer, bei denen keine pflanzlichen Materialien verbrannt werden, sondern Fackeln oder ähnliches eingesetzt werden, sind nicht meldepflichtig. Brauchtumsfeuer müssen zwei Wochen vorher angemeldet werden. Zuständig für die Meldung ist die jeweilige Gemeinde.
Vorarlberg:
In Vorarlberg dürfen Osterfeuer nur im Rahmen von Brauchtumsveranstaltungen entzündet werden, konkret am Abend und in der Nacht vom Karsamstag auf Ostersonntag sowie in der darauffolgenden Nacht. Es können zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie das Absperren von Sicherheitszonen erforderlich sein, um den Bereich rund um das Feuer zu schützen. Weitere Vorkehrungen umfassen:
- Das Feuer darf nicht unbeaufsichtigt bleiben.
- Anwesende müssen auf die Gefahr hingewiesen und vom Nahbereich der Flammen ferngehalten werden.
- Im Nahbereich von bewohnten Gebäuden sollte das Verbrennen vermieden werden.
- Eine unzumutbare Belästigung von Unbeteiligten ist zu verhindern.

- In Vorarlberg dürfen Osterfeuer nur im Rahmen von Brauchtumsveranstaltungen und während der jeweiligen Veranstaltung entzündet werden, konkret am Abend und in der Nacht vom Karsamstag auf Ostersonntag sowie in der darauffolgenden Nacht.
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Wien:
In Wien dürfen Brauchtumsfeuer wie Oster- und Sonnwendfeuer unter bestimmten Bedingungen abgebrannt werden:
- Es darf nur trockenes, unbehandeltes Holz verwendet werden.
- Brandbeschleuniger sind verboten.
- Der Veranstalter oder eine benannte volljährige Person ist für die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich.
- Das Brauchtumsfeuer muss mindestens 2 Werktage vorher bei der Abteilung Gewerbetechnik, Feuerpolizei und Veranstaltungen angemeldet werden. Es sind Angaben zu Ort, Art und Menge des Brennmaterials sowie zu der verantwortlichen Person erforderlich.

- Beim Osterfeuer ist es wichtig, nur trockene Pflanzenreste wie Laub und unbehandeltes Holz zu verwenden. Kunststoffe, Abfälle wie Möbelstücke und Altkleider gehören nicht ins Feuer. Vor dem Anzünden sollte das Brennmaterial überprüft und umgeschichtet werden, um Tiere zu schützen.
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Woher der Brauch des Osterfeuers kommt
Das Osterfeuer geht auf vorchristliche Frühlingsrituale zurück und symbolisiert ursprünglich die Sonne sowie den Sieg des Frühlings über den Winter. Es diente als Kult zur Förderung von Fruchtbarkeit, Wachstum und Ernte. Bereits seit 1559 ist der Brauch offiziell dokumentiert, seine Ursprünge reichen jedoch weit davor zurück – vermutlich bis in Zeiten von Brandopfern und Sonnenkulten.
Im Frankenreich wurde um 750 die symbolische Bedeutung des Frühlingsfeuers auf Gott bzw. Jesus Christus übertragen. Seit dem 11. Jahrhundert sind Osterfeuer auch in Deutschland nachgewiesen. Diese Verbindung von christlicher Symbolik mit älteren Traditionen zeigt, wie sich kulturelle Bräuche im Lauf der Geschichte weiterentwickeln, sich anpassen und gleichzeitig ihre tief verwurzelte Bedeutung bewahren. Das Osterfeuer steht somit nicht nur für Licht und Wärme, sondern auch für Erneuerung, Leben und spirituelle Hoffnung.
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