Ghosting bis Hardballing
Bekannte Dating-Phänomene in der Praxis selten

- "Phubbing", Ghosting" und "Orbiting" sind gängige Taktiken in der heutigen Dating-Welt, kommen aber gar nicht so oft vor, wie es manchmal scheint, zeigt eine aktuelle Parship-Studie.
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"Ghosting", "Phubbing" oder "Hardballing" sind gängige Begriffe in der Dating-Welt. Zwar sind die Begriffe vielen bekannt, kommen in der Praxis aber gar nicht so oft vor, wie man vielleicht denken könnte, zeigt eine Parship-Studie.
ÖSTERREICH. Am häufigsten dürfte das unliebsame "Ghosting" sein. Vier von zehn Singles haben es bereits erlebt, wenn nach dem Kennenlernen plötzlich vom anderen nichts mehr kommt und sich Funkstille einstellt. Beim "Phubbing" beschränkt sich die Aufmerksamkeit auf das Handy anstelle des Gegenübers und ist der zweitbekannteste Begriff. Für mehr als die Hälfte ist "Cloaking" ebenfalls ein Begriff. Das geht sogar weiter als Ghosting, denn dabei wird nicht nur der Kontakt abgebrochen, man wird auch noch blockiert. Eine Kontaktaufnahme ist dann nicht mehr möglich. Das geht aus der aktuellen Studie unter 476 Singles in Österreich hervor.
Hinhalte-Taktiken besonders gängig
Mit diesen Phänomenen vertraut, sind besonders die Unter-30-Jährigen. In dieser Altersgruppe kennen 95 Prozent Ghosting und 60 Prozent haben es bereits selbst erlebt. Die beiden Hinhalte-Taktiken "Benching", das das Verschieben auf die Reservebank beschreibt, sowie "Breadcrumbing", das dem "warmhalten" gleichkommt, sind rund 70 Prozent bekannt. Vier von zehn Liebesuchenden haben eine der beiden Strategien bereits erlebt. Neben Hinhalten oder Kontakt abbrechen, gibt es auch noch das "Curving" bei dem trotz Austausch einem Treffen aus dem Weg gegangen wird. Das haben bereits 38 Prozent erlebt. Intensive Zweisamkeit ohne ernsthafte Verbindlichkeit, auch "Nesting" genannt, hat ein Drittel der Befragten schon durchgemacht. Dabei verhält man sich wie in einer Beziehung, besteht aber darauf, dass es offiziell keine ernsthafte ist.
Diese Verhaltensmuster sind per se nichts Neues, weiß Parship-Psychologin Caroline Erb: "Es gibt immer mehr Begriffe, die sich im Dating-Kosmos etablieren. (…) Letztlich geht es bei vielen dieser Verhaltensweisen um die Vermeidung von Verbindlichkeit, Zugeständnissen, klaren Signalen und Entscheidungen, für die man auch bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen. Man sollte seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zeitnah und ehrlich kommunizieren, damit erspart man sich und seinem Gegenüber unnötige Missverständnisse, Kränkungen und ‚leere Kilometer‘."

- Ghosting ist das wohl bekannteste und häufigste Dating-Phänomen, bei dem ohne Begründung der Kontakt abgebrochen wird.
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Altbekannte Verhaltensweisen mit neuen Namen
Taktiken, die eher zu einer Beziehung verhelfen, sind "Guardrailing" oder "Harballing". Bei letzterem werden die Erwartungen und Wünsche klar und ehrlich kommuniziert. Beim "Guardrailing" werden klare Grenzen gesetzt, was für einen okay ist und was nicht. Diese beiden Phänomene sind weniger toxisch, aber auch seltener: Einer in fünf Singles "Hardballing" bereits erlebt, "Guardrailing" gerade einmal 14 Prozent.
Befragt wurden von 29. November bis 9. Dezember 2023 1.510 Österreicherinnen und Österreicher im Alter von 18 bis 75 Jahren. Darunter waren 476 Singles. Durchgeführt wurde die Studie von Marketagent im Auftrag von Parship.at.
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