Bandscheibenvorfall
Dämpfer für die Wirbelsäule

- Eine gut trainierte Rückenmuskulatur trägt zur Entlastung der Wirbelsäule und der Bandscheiben bei.
- Foto: Panthermedia
- hochgeladen von Margit Koudelka
In Österreich erleiden jährlich etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung an einem Bandscheibenvorfall.
ÖSTERREICH. Fast 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung geben an, zumindest einmal von Rückenschmerzen geplagt worden zu sein. Häufig sind die Bandscheiben daran Schuld. Am häufigsten kommt es zu einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (90 Prozent), seltener im Bereich des Halses (knapp zehn Prozent) oder im Bereich der Brustwirbelsäule. Rund ein Drittel der jungen Erwachsenen weist in der Computertomographie Vorfälle auf, aber nicht in allen Fällen verursacht dieser Schmerzen ("stummer Vorfall"). Ein Bandscheibenvorfall ist eine Verschleißerscheinung, die auf Fehl- oder Überbelastung der Wirbelsäule zurückzuführen ist. Am häufigsten betroffen sind Schwangere, übergewichtige Menschen, Personen mit sitzenden Tätigkeiten und Menschen mit untrainierter Rückenmuskulatur.
Aufgaben der Bandscheiben
Die Bandscheiben haben zum einen die Funktion von Stoßdämpfern, zum anderen sorgen sie dafür, dass die Wirbelsäule nicht zu stark gedreht werden kann. Durch vornübergebeugtes Arbeiten sowie Heben von Lasten kommt es zu einer zunehmenden Verflachung der Bandscheiben. Dies wiederum ermöglicht eine verstärkte Drehmöglichkeit von Wirbeln, einer verminderten Dämpfung und auch zu einer Verminderung der Körpergröße des betroffenen Menschen. Dadurch kann eine degenerative Bandscheibenerkrankung entstehen, die zu einer Störung des Bewegungssegments der betroffenen Bandscheibe führt.
Als Bandscheibenvorfall wird eine Erkrankung der Wirbelsäule bezeichnet, bei der Teile des gallertigen Kernes durch den Ring der Bandscheibe austreten. Das verursacht Schmerzen. In weiterer Folge kann es zu einer Einengung des Spinalkanales mit einer Beeinträchtigung des Rückenmarks kommen. Daraus können Gefühlsstörungen, Lähmungen oder auch Querschnittprobleme entstehen. Treten Schmerzen oder andere Beeinträchtigungen der Wirbelsäule auf, ist es wichtig, rasch einen Arzt aufzusuchen, denn jede Verzögerung der Behandlung kann zu einer eingeschränkten Erholung der empfindlichen Nervenstruktur führen. Bei 90 Prozent der Betroffenen kann mit Medikamenten und einer Bewegungstherapie nachhaltig geholfen werden. Nur rund zehn Prozent der Bandscheibenvorfälle müssen operiert werden. Das ist der Fall, wenn sich nach etwa sechs Wochen Behandlungsdauer keinerlei Besserung einstellt oder es zu einer Verschlechterung von anfänglich leichten Lähmungserscheinungen kommt. Der Gold-Standard für die Bandscheibenoperation ist die Mikrodiscektomie, also ein Eingriff über einen minimal-invasiven Zugang unter Verwendung des Operationsmikroskopes.
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