68 Beschäftigte betroffen
Millionenpleite von Brotlocker Schweitzer Ladenbau

- Rund 4,5 Millionen Schulden hat Schweitzer Ladenbau, 68 Beschäftigte sind betroffen.
- Foto: panthermedia net/filmfoto
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Mit Brotausgabeautomaten wurde sie bekannt, nun ist Schweitzer Ladenbau pleite.
WELS. Die Info schockt die Region: Die Schweitzer Ladenbau GmbH mit Sitz in Wels muss den Weg zum Konkursgericht antreten – die Schulden betragen 4,531 Millionen Euro, davon sind 3,328 Millionen Euro unbesichert. Es wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. 68 Beschäftigte sind betroffen.
Als Insolvenzursache wird der Einbruch des Exportgeschäfts, speziell in die Schweiz, bedingt durch die Covid-Krise angeführt. Zugleich sollen die Inlandsaufträge ausgeblieben sein. Dazu kamen hohe Abfertigungsansprüche älterer Mitarbeiter.
AK vertritt
„Die Arbeiterkammer ist bereits im Vorfeld vom Betriebsrat von der drohenden Insolvenzeröffnung informiert worden, was unsere Hilfe für die Mitarbeiterinnen erleichtert“, stellt AK-Präsident Kalliauer fest. Die AK Bezirksstelle Wels und das Insolvenz-Rechtsschutz-Team der AK Oberösterreich haben die Belegschaft bereits vor Insolvenzeröffnung direkt im Unternehmen über ihre Rechte aufgeklärt. Da die AK bereits Entgeltunterlagen für abgerechnete Monate erhalten hat, können die Anträge auf Insolvenz-Entgelt rasch gestellt werden. Fast alle Beschäftigten haben aber ihre Arbeitsverhältnisse wegen der offenen Entgeltzahlungen von April bis Juni bereits beendet.
Drei Monate ohne Gehalt
Obwohl die Beschäftigten ungewöhnlich lang, nämlich seit der letzten Zahlung für März, kein Entgelt mehr erhalten haben, waren sie bereit, weiterzuarbeiten und ihren Beitrag zum Fortbestand des Unternehmens zu leisten. Erst nach drei Monaten ohne Entgelt und zusätzlicher Fälligkeit des Urlaubszuschusses haben sie Ende letzter Woche den Austritt wegen Entgeltvorenthaltung erklärt. „Wir werden jedenfalls alle Hebel in Bewegung setzen, dass die Beschäftigten sehr schnell zu ihrem Geld kommen“, so Kalliauer.
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