Corona-Krise
Finanzielle Hilfe fehlt – Wäscherei in Rudolfstraße muss zusperren
LINZ-URFAHR. Britta Schwab ist eine von Österreichs 500.000 Kleinstunternehmern, die unter zehn Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten. "Nun ist aufgrund der Corona-Krise und der fehlenden Unterstützung durch die Regierung die Existenz der Unternehmerin und allerziehenden Mutter einer schulpflichtigen Tochter bedroht", zeigt die Puchenauer Landtagskandidatin Beverley Allen-Stingeder (SPÖ) auf. Die Coronakrise hat die Wirtschaft hart getroffen, viele Unternehmen kämpfen um ihr Überleben. Insbesondere die Ein-Personen-Unternehmen und Kleinunternehmen sind hart betroffen.
Kosten können nicht mehr gedeckt werden
"Wenn die Wirtschaftshilfe der Regierung die Kleinunternehmer und EPUs nicht erreicht, dann passieren solche Tragödien wie bei Britta Schwab", so Allen-Stingeder. Sie hat seit 26 Jahren eine Wäscherei in der Rudolfstraße in Linz. „Viele Kleinunternehmen und EPUs werden es heuer nicht mehr schaffen. Ich sehe eine enorme Pleitewelle auf uns zukommen“, betont Allen-Stingeder. Unternehmerinnen wie Britta Schwab sind ein Rückgrat der österreichischen Wirtschaft, das es zukünftig nicht mehr geben wird. Ihre Kunden sind Hotel- und Gastronomiebetriebe, aber insbesondere auch Männer, die in der Arbeit Hemden tragen müssen – das hat sich mit dem Homeoffice nun ebenfalls drastisch reduziert. Schwab hat im November knapp über 400 Euro Umsatz gemacht und hatte über 6.000 Euro Kosten abzudecken – der Vermieter kommt ihr bei der Miete nicht mehr entgegen. Nun verliert nicht nur sie ihre Filiale in Linz, sondern auch ihre Mitarbeiterinnen mit Ende März ihre Arbeitsplätze.
Betrieb in Gallneukirchen
Die Unternehmerin kann ihren Betrieb in Gallneukirchen noch fortführen. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe. Vor einigen Tagen musste ich beim AWS einen Kredit aufnehmen, damit die laufenden Kosten abgedeckt werden. Nun muss ich mein Haus zum Verkauf freigeben und für meine Tochter und mich eine Wohnung suchen“, sagt die alleinerziehende Mutter.
Frauen besonders betroffen
Das Schicksal von Britta Schwab stehe stellvertretend für viele EPUs und Kleinunternehmer, so Allen-Stingeder. Mehr als die Hälfte davon seien in Österreich Frauen, die in der Coronakrise ohnehin schon durch die intensivere Kinderbetreuung extrem ausgelastet sind. Fehlende Unterstützung durch die Regierung treffe diese dann besonders hart. Wenn die Regierung über finanzielle Hilfen entscheide, dann müsste sie auch moralisch sein, denn wenn es den EPUs und Kleinunternehmerinnen schlecht gehe, werde es auch dem Staat zukünftig nicht gut gehen. Es würden nur jene unterstützt werden, denen es ohnehin besser geht – große Unternehmen. „Ich fordere einen transparenten und ehrlichen Umgang mit den Kleinunternehmen“, sagt Allen-Stingeder.
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