B126 Leonfeldner Straße
Zwettler Umfahrung ist noch in der Warteschleife

- Foto: BezirksRundSchau
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Die ÖVP hält an der Umfahrung des Zwettler Ortskerns fest. Grüne und SPÖ fordern Verkehrsberuhigung.
ZWETTL. Spätestens seit den 1970er-Jahren leidet die Zwettler Bevölkerung am zunehmenden Verkehr auf der Leonfeldner Straße (B126), der direkt über den Marktplatz rollt. Großteils sind es Berufspendler von und nach Linz, die hier durchfahren, aber auch der Schwerverkehr und die Ausflugsfahrten ins tschechische Grenzgebiet steigen jährlich. "Wir haben die Wahl im Herbst abgewartet, aber jetzt wollen wir die Forderung nach einer Umfahrung neu aufrollen", sagt Bürgermeister Roland Maureder (ÖVP).
Verkehrsberuhigung reicht?
Während Grüne und SPÖ nicht mehr so sicher sind, dass eine Umfahrung das Allheilmittel sei, hält Maureder an der Verkehrsverlagerung fest. "Umfahrungen sind in Zeiten der Klimakrise und des großen Flächenverbrauchs durch Straßen veraltet", argumentiert etwa Rainer Lenzenweger von den Grünen.
Radar wird geprüft
Es gebe alternative Lösungen der Verkehrsberuhigung. Lenzenweger verweist auf ein Konzept der Uni Wien. Eine Verkehrsberuhigung könnte beispielsweise durch Geschwindigkeitsbeschränkungen erreicht werden oder etwa durch einen Mehrzweckstreifen für Radfahrer, etc. In den meisten Fällen scheitert es an der Zustimmung der Bezirkshauptmannschaft, kritisieren Grüne und SPÖ. Lenzenweger: "Zwettl wollte die Ortstafel bis zur Gengerkreuzung hinausversetzen, aber die BH lehnte ab, mit der Begründung, dass der Abschnitt nicht als Ortsgebiet erkennbar sei." SPÖ-Fraktionsobmann Herbert Enzenhofer meint, dass eine Radarüberwachung etwas bringen könnte. „Den Anrainern ist egal, wie viele zu schnell unterwegs sind, es reicht ein Lkw in der Nacht, der viel zu schnell unterwegs ist und sie sind wach.“ Laut Margit Mayr-Weber von der BH Urfahr ist die Beantragung eines Radars in Zwettl "erst in der Anfangsphase". Nach einem Dreistufenplan, bei dem auch Landesbeamte eingebunden sind, werde das überprüft. Enzenhofer sagt, dass es für eine Verkehrsinsel zwar eine Zusage gebe, aber diese müsste sich die Gemeinde selbst finanzieren. Ortschef Maureder ist der Ansicht, dass eine Verkehrsberuhigung bei täglich 10.000 Autos nicht möglich sei: "An einer Verkehrsverlagerung führt kein Weg vorbei."
Variante 2 nicht erwünscht
Auch bei der Umfahrungsvariante scheiden sich die Geister. Nach einer Korridoruntersuchung bevorzugt das Land OÖ die Variante 2, kurz vor der Gengerkreuzung Richtung Sonnberg. Die Gemeinde lehnt diese derzeit ab. "Wir erachten die Variante 2 nicht für sinnvoll, weil die Lärmausbreitung im Westen des Ortskerns nicht verhindert werden könnte." Die Umfahrungsvariante 5 würde, so Bürgermeister Maureder, bereits vor der sogenannten "Aignerkurve" ansetzen und Zwettl östlich umfahren. Darin sind sich ÖVP, SPÖ und Grüne einig. Das Büro von FPÖ-Landesrat Günter Steinkellner hält an der Variante 2 fest und schiebt nach Anfrage der BezirksRundSchau den Ball den Zwettlern zu. "Die Raumordnungskompetenz liegt bei der Gemeinde. Folglich ist es als erster elementarer Schritt von Nöten, dass der Gemeinderat die raumordnerische Sicherung der Trasse für die Vorzugsvariante 2 beschließt", heißt es in der Stellungnahme. Wie schnell so ein Projekt umgesetzt werden könne, hänge von Grundeinlöseverfahren und möglichen Anrainer-Widerständen ab.
Transitfahrverbot
Steinkellner hatte vor zirka zwei Jahren auch ein Transitfahrverbot durch Zwettl präsentiert. Vor allem der SPÖ-Mann Enzenhofer spricht hier von einer reinen Ankündigungspolitik, der keine Taten folgten. Der FPÖ-Landesrat argumentiert, dass "das Lkw-Fahrverbot auf der B126 erst in Kraft tritt, sobald die Schnellstraße S10 ganz realisiert ist".
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