Anrainer fürchten geplanten Schweinestall

- <b>Isabella (l.) und Hubert Schinagl</b> wollen den sehr gefragten Ab-Hofverkauf in Klendorf verstärken.
- hochgeladen von Gernot Fohler
Eine Unterschriftenaktion ist gegen den geplanten Schweinestall in der Ortschaft Klendorf in der Gemeinde Engerwitzdorf im Gange.
ENGERWITZDORF (fog). Denn der Landwirt Hubert Schinagl-Wall will einen Stall für rund 250 Mastschweine im Bachgartenweg errichten und hat dafür schon die notwendigen Lärm- und Luftgutachten so gut wie in der Tasche. Sorgen um die Wohnqualität macht sich unter anderem Horst Aichinger. Sein Wohnhaus wäre nach dem Bau 60 Meter vom Stall entfernt. "Bei der häufigsten Windlage, die hier vorherrscht, trifft es uns am stärksten." Die Bauverhandlung findet am 16. September statt. Aichinger hat keine Parteienstellung, weil nur Nachbarn bis zu 50 Metern Entfernung eingeladen sind. Was ihn besonders ärgert: "Ich habe zufällig davon erfahren. Niemand hat mit uns geredet."
Moderner Saustall
Landwirt Schinagl-Wall sieht es anders. Er ist einer von zwei aktiven Landwirten in Klendorf, das früher ein reines Bauerndorf war. Der Siedlungdruck wird immer stärker. "Wir planen hier den modernsten Stall der Gegenwart für die Gesundheit nach einem Schweizer Vorbild. Die Schweine werden 24 Stunden permanent gefüttert." Die Schweine würden auch nicht Tag und Nacht quieken, wie befürchtet. In der Nähe seines Hofes habe Schinagl für den Stall keine Genehmigung bekommen, "weil es Wasserschutzgebiet ist".
Wegen der tiefen Schweinepreise machen sich Hubert und Isabella Schinagl keine Sorgen. "Wir verkaufen keine Schweine, sondern verarbeiten sie selbst." Alles gehe in den Abhof-Verkauf mit Schweinefleisch, Speck und mehr. "Viele junge Familien kommen zu uns, sogar aus Linz." Jeder fordere heutzutage artgerechte Haltung, aber nur nicht vor der eigenen Haustür, so das Landwirtsehepaar. Schinagls Säue bekommen ausschließlich Getreide.


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