Umschulung zum Rettungssanitäter
UMFRAGE - Eine berufliche Chance mit Sinn

- Der Elsbethner Renè Thomaso zeigt sich begeistert von seinem neuen Beruf. Er hat durch seine Familie bereits Berührungspunkte mit der "Branche" des Gesundheitssystem.
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Mit einer Umschulungs- und Ausbildungsmaßnahme werden Ältere und Langzeitsarbeitslose im Roten Kreuz als Fachkräfte ausgebildet.
SALZBURG. Für Renè Thomaso fühlt sich der neue Beruf „wie ein Sechser im Lotto an.“ Der 52-jährige zeigt sich von den Umschulungs- und Ausbildungsmaßnahme des AMS in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Salzburg und Land Salzburg begeistert. Thomaso ist einer von 16 Personen, die bereits im Oktober in die ersten beiden Ausbildungskurse zum Rettungssanitäter aufgenommen wurden. Künftig wird er im Covid-Testteam Abstriche abnehmen und so das Rote Kreuz bei Testungen unterstützen. „Diese Kooperation mit dem AMS hilft uns sehr.
Wir können damit arbeitslosen Menschen nicht nur einen lang ersehnten Arbeitsplatz bieten, sondern gleichzeitig auch einen wertvollen Dienst an der Gesellschaft ermöglichen“
, sagt Anton Holzer, Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Salzburg. Thomasos neue Aufgabe beim roten Kreuz ist seinem früheren Beruf als Taxifahrer nicht unähnlich, den früher fuhr der gebürtige Salzburger oft Krankentransporte mit dem Taxi. „Der einzige Unterschied ist, dass früher die Menschen zum Taxi gegangen sind und hier im Rettungswagen meistens liegend transportiert werden.“
Neue Arbeitsplätze schaffen
„So können wir Arbeitsplätze besetzten und die Pandemie bekämpfen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und erklärt, dass man rückblickend, auf die Anfangszeit von Corona nicht gewusst hätte, was da auf einen zukommt. Mit dem Roten Kreuz als einen extrem verlässlicher Partner an der Seite zu wissen fiele ihm nicht nur ein Stein, sondern ein „Felsen“ von Herzen. "Wir werden die Teams auch weiterhin aufstocken, alle Mitarbeiter, die wir übernommen haben, werden zum Rettungssanitäter ausgebildet und den ein oder anderen würde man auch übernehmen können, erklärt Holzer. Das sei sinnvoll, denn in Anbetracht der Entwicklungen steigen auch die Infektionstransporte, die ein spezielles Vorgehen erfordern, denn die Sicherheit der Mitarbeiter müsse gewährt bleiben. „Wir haben keinen Personalengpass“, sagt der Kommandant, denn auch eine zusätzliche „Standardkatastrophe“ nicht aus der Ruhe bringen lässt, denn zu Not könne man immer noch auf den großen Pool an Ehrenamtlichen Helfern zurückgreifen.

- Das Rote Kreuz, AMS und das Land Salzburg sind froh über die Zusammenarbeit. V.l.n.r.: LH-Stv. Christian Stöckl, Auszubildender Renè Thomaso, AMS Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer und Landesrettungskommandant Anton Holzer.
- Foto: Land Salzburg/Neumayr
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Menschen im Beruf eine Chance geben
"Die durch das Arbeitsmarktservice vermittelten Personen bekommen eine neue Chance, vielleicht geht die Tür auch zu ganz neuen Aufgaben im Gesundheitsbereich auf, weil das Interesse geweckt wird.", ergänzt Stöckl. Klienten, die vom AMS kommen werden nach der erfolgreichen Rettungssanitätsausbildung, die mit einer Prüfung abgeschlossen wird, noch einmal intensiv im vorgesehenen Tätigkeitsbereich des Covid-Testteams geschult.
"Wenn jemand Menschen braucht, ruft man mich an"
, lacht die Landesgeschäftsführerin vom Arbeitsmarktservice Salzburg (AMS), Jacqueline Beyer und erklärt, dass sie sich angesichts der derzeitigen Arbeitslosenquote in Hinblick auf nächstes Jahr besonders besorgt zeigt. "Wir werden den Tourismus abwarten müssen. Aber ich glaube, man sollte sich bewusst machen, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden und gut überlegen, ob man einen Job ablehnen will". Sie rät daher jeden neugierig und offen zu sein und sich auch mal auf Jobs einzulassen, der einen auf den ersten Blick nicht zusagt. Für das Umschulungsprogramm hingegen tat man sich mit den rekrutieren leicht. Dabei wurde auch auf die Kontaktfähigkeit der Klienten geachtet.
Ältere Menschen tun sich schwerer am Arbeitsmarkt
„Seit Jahren wissen wir, dass Menschen ab 50 Jahren es wesentlich schwerer haben am heimischen Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Unverständlich für mich, sie zeichnen sich durch enorme Loyalität, enormes Know-How und auch Flexibilität aus.“, sagt Beyer die sich einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg sehr aufgeschlossen zeigt. Weitere Kurse sind ab November im Zentralraum aber auch Innergebirgs geplant.


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