Psychologie und Psychotherapie
Welche Faktoren und Ursachen können eine Depression bedingen?

- hochgeladen von Florian Friedrich
Bei Depressionen gibt es durchaus genetische Prädispositionen, die Depressionen begünstigen können und Personen anfälliger für die Entwicklung einer Depression machen. Dies bestätigen etwa Befunde von Zwillings- und Adoptionsstudien. Das Risiko an einer unipolaren Depression zu erkranken ist zehn Prozent, wenn ein Elternteil von Depressionen betroffen ist.
Auch endogene bzw. neurobiologische Faktoren spielen eine Rolle, etwa bei Störungen der Neurotransmitterübertragung (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin). Es kann dann zu einer Dysbalance mehrerer interagierender Neurotransmittersysteme kommen. Auch eine endokrine Dysbalance, eine Schilddrüsenunterfunktion, das Klimakterium und Störungen des chronobiologischen Rhythmus seien hier zu erwähnen.
Auf der Persönlichkeitsebene gibt es die mehr oder weniger angeborene Neigung zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen übernehmen viel Verantwortung und haben viele Sorgen (Typus Melancholicus)
Zu den Somatische Faktoren zählen Aneurysmen, Tumorerkrankungen (z.B. Pankreaskarzinome), Multiple Sklerose, AIDS (somatische oder reaktive Depression), Alkoholabhängigkeit, Medikamente (etwa das Malaria-Medikament Lariam) und Vitamin B12-Mangel.
Bei den Entwicklungsfaktoren können biographische Ereignisse (etwa Scheidungen, Trennungen, Todesfälle in der Familie, chronische Belastungen, chronische Schmerzen, Unzufriedenheit im Beruf, Gewalt in der Partnerschaft oder im Beruf, chronische Erkrankungen, Älterwerden, sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt, Verluste, Sinnkrisen), aber auch Traumen und akute Belastungen sowie Lebensveränderungen Depressionen bedingen oder mitverursachen.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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