Herzstück des Salzburger Welterbes
DomQuartier feiert 10-jähriges Jubiläum
Vor knapp zehn Jahren wurde das Salzburger DomQuartier gegründet. Heute versteht man sich selbst als Herzstück des Salzburger Weltkulturerbes. Denn hier findet sich laut Direktorin Andrea Stockhammer auch das frühere Zentrum des kirchlichen Stadtstaates.
SALZBURG. Für das diesjährige Jubiläumsjahr hat das DomQuartier jedenfalls so einiges geplant. Highlights sind unter anderem eine digitale Visualisierung der Baugeschichte des Salzburger Stadtzentrums, die Sonderausstellung „Die Farben der Serenissima", und der Tag der offenen Tür am 11. Mai.
Welterbe hautnah erleben
Im Museumskomplex DomQuartier treffen die weltliche und geistliche Welt laut Direktorin Andrea Stockhammer in besonderem Maße aufeinander. Denn Salzburg war bis 1803 ein geistliches Fürstentum mit einem Fürsterzbischof. Durch das DomQuartier können nun mehr als 200 Jahre später die Menschen in diese vergangene Welt eintauchen.
„Heute können die Besucherinnen und Besuchern - wie damals nur der Fürsterzbischof und wenige Auserwählte - von einer Sphäre in die andere wandeln: von der weltlichen Pracht der Residenz mit den bildlichen Erzählungen von den Taten Alexanders des Großen in die geistliche Sphäre von Dom und Erzabtei."
Andrea Stockhammer, Direktorin des DomQuartiers
Kunst und Kultur
Seinen zehnjährigen Geburtstag feiert das DomQuartier am 11. Mai. Generell wartet man im Jubiläumsjahr mit einer Fülle an Programmen und Attraktionen auf. So können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel die 1000-jährige Baugeschichte des Salzburger Stadtzentrums in Form einer 3D-Visualisierung erleben. Das aufwendige Projekt wurde durch das Land Salzburg mit 100.000 Euro und auch seitens der Wirtschaftskammer mit 3.000 Euro gefördert.
Weiters sind für 2024 auch zahlreiche Klassikkonzerte geplant, die im Zeichen der großen Venedig-Ausstellung des Kunsthistorischen Museums stehen, die ab dem 21. Juni in der Residenzgalerie gastiert. Kunstbegeisterte dürfen sich auf Werke von Tizian über Tintoretto, Veronese und Canaletto freuen. Die große Sonderausstellung „Die Farben der Serenissima" ist vor allem dem venezianischen Maler Tizian gewidmet". Kuratorin Cigdem Özel erklärte, was hinter der Ausstellung steckt.
„Die Farbe der Serenissima spielt mit einer gewissen Doppeldeutigkeit. Der Ausstellungstitel bezieht sich dabei zum einen auf die besondere Farbgebung in der Malerei, zum anderen tatsächlich auf die Farben Venedigs, so wie es sich dem Besucher in seinen Lichtstimmungen und in der Opulenz seiner Luxusgüter präsentiert."
Cigdem Özel, Kuratorin
50 Jahre Dommuseum
Auch das Dommuseum feiert im April 2024 ein Jubiläum, nämlich sein fünfzigjähriges. Laut Direktor Reinhard Gratz ist es das einzige Diözesanmuseum in Österreich, das sich in einem Dom befindet. Eine besondere Attraktion des Dommuseums ist laut Gratz das Rupertuskreuz von Bischofshofen. Das Restaurierungsprojekt ist eine Leihgabe der Pfarrkirche Bischofshofen und gilt als das größte Metallkreuz des Frühmittelalters.
„Das Dommuseum ist mit seinen Sammlungen ein wesentlicher Teil der Erzählung des Museumsrundgangs: Bezogen auf die Doppelfunktion des Fürst-Erzbischofs vertritt es die bischöfliche, kirchliche Seite und erinnert gerade mit dem Domschatz an die unvergleichliche Geschichte und Strahlkraft Salzburgs als Metropolitansitz seit 798."
Reinhard Gratz, Direktor des Dommuseums
Kunst und Kulturvermittlung
Eine besondere Rolle nimmt im DomQuartier auch die Vermittlung der Kunstwerke ein. Laut der Leiterin der Kunst-und Kulturvermittlung Andrea Löschnig, sind Highlights des kommenden Jahres die Gesprächsreihe 10 Jahre DQ, welche im Frühling stattfindet, die Reihe Apropos 10 Jahre DQ, und die Family-Quiztour. Dieses Jahr wird ein besonderer Fokus auf Wolfgang Amadeus Mozart gelegt. Unter dem Motto „Ein Tag im Leben Mozarts - Alltag, Arbeit und Vergnügen" führt eine besondere Tour die Gäste vom Geburtshaus des Musikus in die Prunkräume der Residenz.
Gerade die Kulturvermittlung an Kinder und Jugendliche nimmt laut Andrea Löschnig einen besonderen Stellenwert ein.
„Man muss die Welt der Kinder sehr viel stärker miteinbeziehen. Ganz konkret heißt das zum Beispiel für die Museumspädagogik, das wir bei den Schulklassenführungen von einer frontalen Führung in Museumsgespräche übergegangen sind und weiter in Gruppenarbeiten. So können Schülerinnen und Schüler sich auch selbst was erarbeiten und das dann den Kolleginnen und Kollegen vorstellen."
Andrea Löschnig, Leiterin Kunst- und Kulturvermittlung
Aktuelle Themen
Weiters ist man laut Andrea Löschnig stets bemüht, auch aktuelle Themen, wie zum Beispiel die Umweltthematik, in das Programm zu integrieren.
„Manchmal versuchen wir auch ganz konkret dieses Thema mit einzubeziehen. Zum Beispiel war das so bei Stadt-Land-Berg. Hier hatten wir zu den Themen Wintertourismus, Sommertourismus, aber auch Stadtentwicklung und Landflucht einzelne Staffeleien aufgestellt, wo man selber Ideen aufschreiben konnte, was einem wichtig ist."
Andrea Löschnig, Leiterin Kunst- und Kulturvermittlung
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