Tortenbäckerei
Das Büro gegen die eigene Backstube getauscht

- Pralinen, feine Torten und Mini-Gugelhupf: Romina "Romy" Höneckl hat sich mit ihrem "Tortelier" einen Lebenstraum erfüllt.
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Mit der Hochzeitstorte für den Sohn war für Romina Höneckl auch der Grundstein für das eigene Café in der Stadt Salzburg gelegt.
SALZBURG. Es kann ohne weiteres als die Erfüllung eines großen Traums bezeichnet werden, daran lässt Romina Höneckl keinen Zweifel, wenn sie von ihrem Café "Tortelier" im Andräviertel spricht. Die Wortzusammenführung von "Torte" und "Atelier" soll zum Ausdruck bringen, worum es der 54-Jährigen geht: "Ich möchte Torten in ihrer besten Form machen, das ist mein Anspruch an mich selbst. Es geht um die Freude am Backen, das Verzieren und das Genießen", erzählt Höneckl.
Hochzeitstorte war der Anstoß
Dabei wurde ihr die Leidenschaft für das Backen nicht in die Wiege gelegt, vielmehr ging sie einem "sicheren Bürojob" in der Personalabteilung eines Unternehmens nach. Doch im Laufe der Jahre reifte der Wunsch, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, stetig.
Von ihrer Familie bekam sie großen Rückhalt für diese Entscheidung, war diese doch immerhin auch der Anstoß dafür, den Schreibtisch gegen den Backofen zu tauschen. "Mein Sohn bat mich, für seine Hochzeit eine Torte zu backen. Ich fertigte eine dreistöckige Naked-Cake-Torte an und am Ende des Abends gab es zehn Anfragen von Hochzeitsgästen, ob ich denn nicht auch für sie eine Torte backen könnte."
Ab diesem Zeitpunkt wusste Höneckl, dass es der richtige Moment war, die Ausbildung zur Konditormeisterin zu absolvieren und endlich ein eigenes Café zu eröffnen. Nach langer Zeit des Lernens, Übens und Verfeinerns des Konditor-Handwerks konnte Höneckl wenige Tage vor dem ersten Lockdown im März 2020 ihren Meisterbrief entgegennehmen.
Café beim Spaziergang entdeckt
"Bei anschließenden Spaziergängen durch die Stadt mit meinem Mann entdeckte ich ‚mein’ Café im Andräviertel", so die 54-Jährige. Das Café ist für Romina Höneckl vor allem auch ein "Familienprojekt". "Ohne die Unterstützung und tatkräftige Mithilfe meiner Familie in vielen Bereichen hätte ich das so sicherlich nicht hinbekommen."

- Buntes Potpourri an Mehlspeisen und Co: Romina "Romy" Höneckl hat sich mit ihrem "Tortelier" einen Lebenstraum erfüllt.
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Im Sommer 2021 folgte die Eröffnung und seither reihen sich Torten, Kuchen, Strudel, Cake-Pops und Pralinen in der Vitrine aneinander. Auch Frühstück und Brunch sind fester Bestandteil im "Tortelier".
Besonders beliebt ist die Mousse-au-Chocolat-Torte, die nach einem alten Rezept gebacken wird. "Mein persönlicher Favorit ist die Kokos-Ananas-Torte, die schmeckt sehr erfrischend und war meine Torte für die Meisterprüfung. Daher hege ich sowieso eine besondere Beziehung zu dieser Torte", sagt die Café-Betreiberin mit einem Schmunzeln.
Durchwachsene Bilanz durch Corona-Pandemie
Zu ihren Gästen zählen Studenten ebenso wie Pensionisten, Familien und Geschäftsleute, auch Hundebesitzer sind mit ihren tierischen Vierbeinern willkommene Gäste. "Ein Besuch hat sich besonders eingeprägt, nämlich als ehemalige Mitarbeiter der Konditorei, die sich vor rund 50 Jahren ebenfalls genau hier befand, ihren Stammtisch bei mir im ‚Tortelier’ gemacht haben", schildert Höneckl.
Die Bilanz nach gut einem halben Jahr fällt durchwachsen aus. "Im Sommer, als wir eröffnet haben, war noch recht wenig los, im Herbst wusste ich: Jetzt sind wir richtig angekommen. Ab Ende September waren wir jedes Wochenende voll und es war schön zu sehen, wie uns die Salzburger ‚angenommen’ haben. Der Lockdown war ein herber Rückschlag, seither sind die Gäste deutlich weniger geworden, man spürt bei vielen die Verunsicherung durch die hohen Infektionszahlen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es im Frühling wieder besser wird und die Unbeschwertheit bei den Gästen zurückkommt, wenn sich die Corona-Lage hoffentlich wieder entspannt", so Höneckl.
Wie sich der Alltag für Salzburgs Fremdenführer verändert hat könnt ihr hier lesen


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