UJZ Mühlviertel: Vier Absagen und ein Dämpfer
Bundesliga: Ein legionärloses UJZ kommt gegen Flachgau nicht über ein 4:10 hinaus.
BEZIRK. Nein, es war nicht geplant gewesen, dass das UJZ in der Neuauflage des Vorjahreshalbfinals gegen Flachgau ganz ohne ausländischen Aufputz dasteht. "Das ist nunmal passiert", hatte auch Trainer Martin Schlögl zähneknirschend zur Kenntnis nehmen müssen. Zu den Verletzungen von Dominik Druzeta und Joakim Dvärby sowie der privaten Verhinderung des verlässlichen Marcus Nyman gesellte sich letztlich auch noch die Abberufung von Toma Nikiforov zum deutschen Rekordmeister TSV Abensberg. "Tja, die haben halt doch noch ein wenig mehr Kleingeld als wir", nahm es Schlögl mit Humor. Da auch der angeschlagene Daniel Allerstorfer ein weiteres Mal nur zuschauen konnte, fehlte den UJZ'lern noch ein weiterer Punktebringer, was Flachgaus Neo-Trainer Bernhard Mayr eine recht nervenschonende Rückkehr nach Niederwaldkirchen bescherte. Denn trotz Schwierigkeiten – wie Mayr verriet – hatte er mit dem schwedischen Weltranglisten-Sechsten Tommy Macias (-73) sowie dem ungarischen Olympiastarter Laszlo Csoknyai (-90) zwei internationale Asse aufs Tableau gebracht.
Shala zweimal bis 81 kg erfolgreich
"Mit Macias hatte ich nicht gerechnet", gestand Schlögl, der gehofft hatte, dass Jungvater Macias die wenigen Wochenenden zwischen den Olympia-Quali-Turnieren lieber bei seiner Familie verbringe. Um nicht Punktebank Driton Shala gegen Macias verpuffen zu lassen, wurde der Feuerwehrmann daher bis 81 kg raufbeordert, wo er sowohl Randolf Stangl (mit zwei Waza-aris) als auch Steffen Wagner (Waza-ari für Feger) bog.
Der zweite UJZ'ler, der am Samstag zwei Siege einstreifte, war Tobias Weixelbaumer, dessen junger Gegner Tobias Modl sich allerdings teuer verkaufte, mittels Griff und Kontertechniken Gefährlichkeit aufblitzen ließ. Nichtsdestoweniger setzte sich der St. Petringer, der in einer Woche seinen 23. Geburtstag feiert, zweimal mit Ippon durch.
Umgekehrte Verhältnisse bis 60 und bis 73 kg, wo das UJZ mit Nikolas Rechberger und Samuel Gaßner zwei Teenies gegen routiniertere Gegner in die Schlacht warf, diese sich allerdings ansehnlich verkauften. Rechberger hatte es sogar nur um ein Haar nicht geschafft, Flachgaus wendigen Dominik Waldhör per Sangaku zu fixieren. Im Gegenzug düpierte der mehrfache Staatsmeisterschafts-Finalist dann den Haibacher aber beide Male im Bodenkampf. Gaßner fehlte gegen Weltklassemann Macias im ersten Durchgang nicht viel auf eine Wertung. Aber auch der Ottensheimer gab letztlich beide Punkte am Boden ab.
Bundesliga-Comeback von Dobersberger
In den oberen Gewichtsklassen hatten die UJZ'ler schließlich den erwartet schweren Stand. Bis 90 kg konnte Youngster Wojciech Kanik gegen den bulligen Ungarn Csoknayi erwartungsgemäß wenig ausrichten. Bis 100 kg gab es dann ein Comeback: Nachdem zunächst Simon Hofer Flachgaus Christian Pichler unterlegen war, durfte sich im zweiten Durchgang dann Martin Dobersberger an diesem versuchen. "Für einen Lucky-Punch ist er immer gut", hatte Trainer Schlögl gemeint.
Dobersberger war zuletzt nach einer Judo-Pause wieder eingestiegen und rund neun Kilo verloren. Während der St. Veiter zu Saisonbeginn in der Landesliga noch bis 90 gekämpft hatte, wog er am Samstag bereits bis 81 ab. Was ihm allerdings nicht viel brachte, da er ja ohnehin weiter oben gebraucht wurde. Spaß hatte es ihm dennoch gemacht, auch wenn er gegen den physisch überlegenen Pichler letztlich verlor.
Als Schwerster durfte diesmal Rainer Binder ran. Obwohl der Hofkirchner nicht einmal ein ausgewachsener 90er ist, schlug er sich gegen Favorit Christoph Kronberger beachtlich. Lästig, schwer zu fassen präsentierte sich der Fleischhauer, der jeweils per Shido zumindest den ersten "Stich" setzen konnte.
Je länger die Partien dauerte, umso mehr setzte sich die Klasse des langjährigen Nationalteamkämpfers durch, der jeweils als Ipponsieger von der Matte ging.
Reichraming und Dynamic One überraschen
In der Tabelle bleibt das UJZ weiter Vierter. Wimpassing, das Pinzgau 11:3 schlug, führt nun vor Flachgau und den diesmal kampffreien Galaxys die Tabelle an. Für das ausgegebene Ziel Final Four fällt die Niederlage gegen Flachgau laut Schlögl nicht so sehr ins Gewicht. "Wir liegen weiterhin im Plan", meint der Altenfeldener, dass für das Final Four Siege gegen große Teams ohnehin mehr Draufgabe wären. Auch die anderen Partien in Oberösterreich enden eher unerwartet. Zum einen behielt Dynamic One im Derby gegen Wels mit 8:6 die Oberhand. Zum anderen gelang Aufsteiger Reichraming mit 9:5 über Samurai der erste Saisonsieg, womit gleichzeitig die Wiener die Rote Laterne des Tabellenletzten übernahmen.
Bereits am kommenden Freitag gastiert das UJZ in der letzten Runde vor der Sommerpause bei der JU Pinzgau in Rauris.
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