Ried/Riedmark
Landwirtschaftsminister besuchte Mühlviertler Biohof

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (links) zu Besuch bei Familie Schwarz am Mascherbauerhof in Ried/Riedmark. | Foto: BML/Hemerka
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Norbert Totschnig (VP) besuchte vorige Woche die Mühlviertler Gemeinde Ried in der Riedmark. Der Minister unterhielt sich am Biohof von Familie Schwarz mit Bauern über aktuelle Chancen und Herausforderungen in der biologischen Landwirtschaft. Anschließend besichtigte er den Bio-Regionalladen "Marktplatzl" im Ortszentrum.

RIED/RIEDMARK. Rund zehn Prozent beträgt der Bio-Anteil der in Österreich gekauften Lebensmittel. Tendenz steigend. Was früher nur wenige Idealisten wagten, trauen sich deshalb jetzt immer mehr Bauern: Den Umstieg auf biologische Landwirtschaft. Veronika und Johann Schwarz wirtschaften am "Mascherbauerhof" in der Ortschaft Wachsreith seit 2008 auf kontrolliert biologische Weise. 65 Milchkühe befinden sich im Laufstall, Getreide, Bohnen und Öllein werden angebaut. Unter anderem verarbeitet Familie Schwarz ihre Ernte in der Ölmühle "Mühl4telöl" in Mauthausen. "Keine Sekunde" hätten sie den Umstieg auf "Bio" bereut. Ihre Erfahrung: "Es geht auch ohne chemische Düngemittel. Man beschäftigt sich intensiver mit dem Boden und seinen Früchten."

Biobauern als regionale Arbeitgeber

Die Nachfrage nach biologischen Produkten ist groß, gleich, um welches Produkt es sich handelt. Trotzdem: "Bio kann man nicht verordnen. Bio muss gelebt werden, über die ganze Wertschöpfungskette", ist Landwirtschaftsminister Totschnig überzeugt. Eine Konkurrenz zur konventionellen Landwirtschaft in Österreich sieht er ebenso wenig wie Klaus Bauernfeind, Obmann der BioRegion Mühlviertel. "Wir brauchen uns nicht gegeneinander ausspielen", sagt Bauernfeind. Er betont den Stellenwert der biologischen Landwirtschaft als Arbeitgeber. 120 Bauern seien Mitglied bei BioRegion Mühlviertel, gemeinsam würden sie rund 800 Arbeitsplätze schaffen.

Wo kommt der Nachwuchs her?

Was die Biobauern gegenüber dem Minister kritisierten: Die landwirtschaftliche Fachschule Schlägl (Bezirk Rohrbach) ist bisher die einzige Schule mit Bio-Schwerpunkt in ganz Österreich. Praktikanten, die von einer konventionellen Fachschule auf einen Biobauernhof kommen, würden oft so gut wie gar nichts über biologische Landwirtschaft wissen.

Ziel: 30 Prozent Bio-Fläche

Mehr als 26 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Österreich werden biologisch bewirtschaftet. Die Zielvorgabe der EU, bis 2030 einen flächenmäßigen Bioanteil von 25 % zu erreichen, hat Österreich also schon erfüllt. Österreichs Agrarspitze strebt aber einen weiteren Ausbau auf 30 Prozent an und will so die Vorreiterrolle in der EU beibehalten. Mit dem "Aktionsprogramm Biologische Landwirtschaft 2023" im Rahmen der "Gemeinsamen Agrarpolitik" (GAP) der Europäischen Union stellt der Bund den Biobauern jährlich Unterstützungsmaßnahmen im Ausmaß von rund 550 Millionen Euro zur Verfügung.

„Österreich ist Bioland Nummer eins in Europa und das soll auch so bleiben."
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Biolandbau in Oberösterreich

In Oberösterreich sind 20 Prozent der Betriebe und rund 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche "Bio". Nach Niederösterreich ist OÖ das Bundesland mit den meisten Bio-Betrieben. Im Jahr 2020 wurden in Oberösterreich insgesamt 4.548 Höfe als Biobetriebe geführt. Gegenüber 2010 bedeutet das einen Anstieg von 14 Prozent.

Noch stärkerer Fokus auf Bio

"Insgesamt 93.400 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche wird in Oberösterreich biologisch bewirtschaftet. Um den Biolandbau weiter attraktiv zu gestalten, war der Erhalt einer eigenen ÖPUL-Biomaßnahme wichtig", so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (VP). ÖPUL ist ein Förderprogramm; die Abkürzung steht für: Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft.

BIO im ÖPUL 2023

Die Sichtbarkeit von Bio im Agrarumweltprogramm ÖPUL konnte durch eine eigene Maßnahme erhalten bleiben. Auch ein Zuschlag von fünf Prozent für Bio-Betriebe im Rahmen der Investitionsförderung konnte noch vor Abschluss der Verhandlungen abgesichert werden. Insgesamt stehen für die Bio-Maßnahme im ÖPUL rund 150 Mio. Euro zur Verfügung. „Nach vier Jahren ist nun ab 2023 wieder ein vollumfänglicher Einstieg in die ÖPUL-Maßnahme ‚Bio‘ für Neubetriebe möglich. Die Förderung ist essenziell für die Betriebe, um den Mehraufwand der Bio-Landwirtschaft decken zu können“, betont die Agrar-Landesrätin.

„Mehr als zehn Prozent der gekauften Lebensmittel sind bio. Wir beobachten, dass Konsumentinnen und Konsumenten diesen Produkten trotz allgemein gestiegener Preise die Treue halten. Wer regional kauft, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe, schützt die Umwelt durch kürzere Transportwege und die Wertschöpfung bleibt im Land.“
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Warum bio? Motivanalyse

Eine im November 2022 von Agrarmarkt Austria (AMA) durchgeführte Online-Befragung unter fast 1.900 Haushalten ergab, dass für gut ein Fünftel der Befragten Regionalität das Top-Thema beim Lebensmitteleinkauf ist, für mehr als 60 Prozent ist es unter den Top 3 der gelisteten Themen. Immerhin 14 Prozent erachten Tierwohl als den wichtigsten Trend, der gegenüber früheren Befragungen an Bedeutung gewinnt. Besonders die Jüngeren entscheiden differenzierter, denn für sie sind Regionalität, Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit relevanter als für andere Altersgruppen.

Die wichtigsten Gründe für den Kauf von regionalen Produkten sind die kurzen Transportwege und die Stärkung der heimischen Landwirtschaft bzw. Erhalt von Wertschöpfung in der Region. Die Frische regionaler Produkte sowie deren nachvollziehbare Herkunft und Nachhaltigkeit werden besonders geschätzt. Im Gegensatz dazu wird Bio von 55 Prozent eher aus Eigeninteresse gekauft.


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