Weniger Nachfrage
Greiner AG: Umsatzrückgang auf 2,1 Milliarden Euro

- Der Vorstand der Greiner AG: CFO Hannes Moser, CEO Saori Dubourg und COO Manfred Stanek (v.l.n.r.).
- Foto: Silvia Wittmann/Greiner AG
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Das Geschäftsjahr 2023 war für die Greiner AG kein leichtes. Rückläufige Nachfrage bescherte dem weltweit tätigen Kunststoff- und Schaumstoffunternehmen aus Kremsmünster ein Umsatzminus von rund 9 Prozent. Der Fokus richtet sich in den kommenden Jahren auf den nordamerikanischen Markt.
OÖ. "Auch wenn das Marktumfeld herausfordernd ist, bleiben unsere Ambitionen unverändert hoch. Unser Ziel ist es, den Umbau zu einem zirkulären, nachhaltigen Global Player kontinuierlich fortzusetzen", betont Saori Dubourg, neue Vorstandsvorsitzende der Greiner AG. Die strategische Ausrichtung basiert auf den Säulen Globalisierung, Diversifikation, Innovation und Nachhaltigkeit. Kreislauffähige Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Fragestellungen der Sparten und Kunden sollen stärker in den Fokus rücken.

- Die Greiner AG mit Hauptsitz in Kremsmünster beschäftigt rund 10.500 Mitarbeiter in 33 Ländern.
- Foto: Greiner AG
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Umsatzeinbußen 2023
In allen drei Geschäftsfeldern musste das Familienunternehmen 2023 finanzielle Einbußen hinnehmen. So verringerte sich der Gesamtumsatz von 2,33 Milliarden Euro (2022) auf 2,12 Milliarden Euro (2023).
"Inflation und hohe Lohnkosten sind eine Herausforderung in Europa. Wir haben aber gezeigt, dass wir uns durch gezielte Investitionen in neue Geschäftsmodelle, Innovation und Kreislaufwirtschaft behaupten können. Unsere Ziele sind ambitiös – wir glauben aber auch, dass Europa Wirtschaftsstärke braucht in Zukunft."
Vorstandsvorsitzende Saori Dubourg
Das Verpackungsgeschäft Greiner Packaging erwirtschaftete im Jahr 2023 mit 845 Millionen Euro um sieben Prozent weniger als im Jahr davor. Aufgrund der hohen Inflation griffen Kunden vermehrt zu günstigeren Eigenmarken. Die gesunkene Nachfrage am Werkzeugsektor gilt als weiterer Faktor für den Umsatzrückgang.
Ähnlich das Bild in der Sparte Greiner Bio-One. Gut gefüllte Lagerstände in Krankenhäusern und Kliniken sowie verschobenen und teils abgesagte Projekte von Pharmafirmen und Forschungseinrichtungen sorgten bei den Medizinprodukten für einen Umsatzrückgang auf 637 Millionen Euro (-8,1 Prozent). Die Schaumstoffsparte Neveon erzielte einen Gesamtumsatz von 641 Millionen Euro und verzeichnete somit ein Umsatzminus von 12,5 Prozent.

- Saori Dubourg (52) übernahm Anfang März den Vorstandsvorsitz der Greiner AG.
- Foto: BASF SE
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Wachstumsmarkt Nordamerika
"Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage haben wir insgesamt 138 Millionen Euro investiert und an unserem ambitionierten Nachhaltigkeitskurs festgehalten. Durch gesteigerte Effizienz, Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen konnten wir einen Großteil der negativen Rahmenbedingungen abfedern", erklärt Finanzvorstand Hannes Moser.
Der Großteil der Investitionen floss mit rund 80 Prozent in europäische Betriebe der Greiner AG. Zwar bekenne sich das Unternehmen "ganz klar zum Standort Europa", dennoch werde der Fokus in den kommenden Jahren auf den nordamerikanischen Markt gelegt. "Wir müssen dem Wachstum in anderen Regionen, insbesondere Nordamerika, Rechnung tragen und auch dort investieren, wo wir wachsen und unsere Produkte vertreiben wollen."
Greiner AG
Die Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Schaumstoffproduzenten und Kunststoffverarbeitern für die Verpackungs-, Matratzen-, Möbel- und Sportindustrie, für den Mobilitätssektor sowie für die Medizintechnik und den Pharmabereich. Greiner erwirtschaftete im Geschäftsjahr einen Umsatz von 2,12 Milliarden Euro und beschäftigte mehr als 10.5000 Mitarbeiter an 118 Standorten in 33 Ländern.



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