Jugendarbeitslosigkeit
Besondere Hilfe für benachteiligte Jugendliche

- Landesrat Markus Achleitner in einer Werkstatt der Produktionsschule im Linzer WIFI.
- Foto: Land OÖ/Lisa Schaffner
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Die fünf sogenannten Produktionsschulen in Oberösterreich sollen benachteiligten Jugendlichen bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt bzw. ins Ausbildungssytem helfen. Landesrat Markus Achleitner besuchte eine dieser Schulen im Linzer WIFI.
OÖ. Mit Stand Ende März waren 4.076 Jugendliche in Oberösterreich ohne Beschäftigung, das entspricht einer Arbeitslosenrate von 4,7 Prozent. Oberösterreich weist damit die niedrigste Jugend-Arbeitslosenrate aller Bundesländer auf. Im März des Vorjahres war die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen mit 8,9 Prozent bzw. 7.951 Beschäftigungslosen fast doppelt so hoch. „Wir gehen davon aus, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter erholt, vor allem auch mit den angekündigten Öffnungsschritten ab 19. Mai. Es ist zu erwarten, dass auch noch mehr Jugendliche in Beschäftigung kommen werden“, sagt Landesrat Achleitner.

- Landesrat Markus Achleitner im Gespräch mit Schülern der Produktionsschule im Linzer WIFI.
- Foto: Land OÖ/Lisa Schaffner
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Rückkehr ins Ausbildungssystem
Ein Unterstützungsinstrument für Jugendliche in Oberösterreich sind die Produktionsschulen, die sich vor allem an Jugendliche, die die berufliche Schul- und Lehrausbildung abgebrochen haben und aufgrund verschiedenster Problemstellungen Schwierigkeiten bei der Rückkehr in das Berufsausbildungssystem haben. „Die Produktionsschule soll dabei helfen, eine betriebliche Ausbildung beginnen zu können bzw. in den Arbeitsmarkt zurück zu kehren. Damit erhalten die Jugendlichen eine klare Perspektive“, erläutert Achleitner.
Die fünf Produktionsschulen in Oberösterreich:
- Linz (WIFI)
- Leonding (BFI)
- Perg (WIFI in Kooperation mit dem Oö. Hilfswerk)
- Steyr (BFI)
- Kirchdorf (BFI)
Die Ausbildungskosten von rund 3,2 Millionen Euro pro Jahr werden zu 100 Prozent vom Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich abgedeckt. 2020 nahmen knapp 400 Jugendliche teil.

- Christoph Kohberger, Standortleiter der Produktionsschule Linz, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Harald Wolfslehner, Geschäftsführer WIFI OÖ (v. l.)
- Foto: Land OÖ/Lisa Schaffner
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Förderwürdige Ausbildungsprojekte gesucht
Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) wurde zur Aktivierung von ausbildungsfernen Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren ein spezieller Förderzweig mit dem Titel „React“ geschaffen. „Damit steht ein weiteres Instrument zur Verfügung, um noch mehr Jugendliche unterstützen zu können. Das zeigt die große Priorität dieses Themas auch auf Europäischer Ebene“, so Achleitner.
Konkrete Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene
- ohne Lehrstelle
- mit Nachreifungsbedarf
- mit Behinderung bzw. mit Assistenzbedarf
Für Oberösterreich stehen 2,6 Millionen Euro bereit, die vom LandeOÖ vergeben werden. Im Rahmen eines oberösterreichweiten Calls, der im Mai startet, können sich Ausbildungsprojekte, die sich „am Bedarf auf dem Arbeitsmarkt orientieren“ bewerben. 200 Jugendliche sollen so ab September eine Basisausbildung erhalten, um nach 12 Monaten auf einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb überzugehen. Neben den inhaltlichen Ausbildungsblöcken will man auch Maßnahmen zur Stabilisierung der Jugendlichen, der Beratung und des Clearings sowie der Basisausbildung in Deutsch und Mathematik inkludieren.



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