Olivenöl im Test

- Olivenöl kann aufgrund seiner Fettsäurenzusammensetzung absolut empfohlen werden. Die darin enthaltene Ölsäure beeinflusst den Cholesterinspiegel günstig.
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Immer mehr Ölverkäufer setzen bei der Rohware auf EU-Mischungen statt auf regionale Herkunft. Als Konsument sollten Sie sich daher nicht auf die hübschen Bilder am Etikett verlassen. Gutes Olivenöl muss nicht teuer sein. Der Testsieger, Iliada Natives Olivenöl Extra (Billa) kostet 10,98 pro Liter. Das teuerste Olivenöl Gaea (Merkur) schaffte nur ein "durchschnittlich". Am günstigsten ist Primadonna (Lidl) gefolgt von S-Budget.
Heute gibt es in fast jedem Supermarkt eine Auswahl verschiedenster Öle, darunter auch Spezialitäten wie Traubenkern- oder Walnussöl und natürlich Kürbiskernöl. Am größten ist das Angebot aber bei Olivenöl.
Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich hat 18 Öle getestet. Neben den Klassikern, die es fast überall zu kaufen gibt, wurden auch verstärkt die Eigenmarken der großen Handelsketten berücksichtigt. Die getesteten Öle kosten pro Liter zwischen 3,72 und 17,98 Euro. Gutes Olivenöl muss nicht teuer sein. Der Testsieger, Iliada Natives Olivenöl Extra (Billa), kostet 10,98 pro Liter. Das teuerste Olivenöl Gaea (Merkur) schaffte nur ein „durchschnittlich“. Am günstigsten ist Primadonna (Lidl) gefolgt von S-Budget.
Qualität
Olivenöl wird in verschiedenen Güteklassen angeboten, die EU-weit geregelt sind.
Nativ extra die oberste Güteklasse. Diese Öle müssen in Geruch und Geschmack fehlerfrei sein und ein Mindestmaß an Fruchtigkeit aufweisen. Die Ölgewinnung erfolgt ausschließlich mit mechanischen Verfahren ohne Wärmezufuhr. Zum Zeitpunkt des Testeinkaufs war im österreichischen Handel bis auf wenige Ausnahmen nur diese Güteklasse erhältlich.
Nativ die zweite Güteklasse. Darunter fallen Öle mit leichten sensorischen Fehlern oder fehlender Feuchtigkeit.
Beurteilung
Ob ein Olivenöl tatsächlich nativ extra ist oder doch nur nativ, also schon leichte sensorische Fehler aufweist, können ausschließlich Fachleute riechen und schmecken. Kein einziges Öl erreichte bei den Experten die Bestnote „sehr gut“. 6 Proben wurden sensorisch als „gut“ beurteilt.
Die Qualität eines Öls hinsichtlich Fettsäuremuster und Schadstoffen wird in einer Analyse in einem Speziallabor untersucht. Gesucht wurde nach Weichmachern und PAK. In drei Ölen wurde der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat), das im Tierversuch krebserregend und fortpflanzungsschädigend wirkt, gefunden. Viel zu viel davon steckte im Olivenöl von Billa. Etwas geringere Mengen an DEHP wurde bei Minos und Conte De Cesare entdeckt.
Durchgehend schlecht sieht es dagegen bei den PAK aus. PAK sind gefährliche Umweltschadstoffe, von denen einige beim Menschen eindeutig krebserregend wirken. So wie die Weichmacher kommen sie inzwischen überall vor und werden über die Nahrung und das Trinkwasser, aber auch über die Haut und die Atmung aufgenommen. Kein einziges der getesteten Öle war frei von PAK. Die festgelegten Grenzwerte wurden aber nicht überschritten.
Bald verbrauchen
Richtig lagern. Wie jedes Öl reagiert auch Olivenöl empfindlich auf Wärme
und Licht. Am besten kühl, dunkel und gut verschlossen aufheben.
Nach spätestens 15 Monaten, sagen Experten, ist jedes Öl „hinüber“. Also nicht zu lange bunkern. Bei bereits lange geöffneten Flaschen vor der Verwendung erst riechen und kosten. Verdorbenes Öl erkennt man an seiner Ranzigkeit.
Testergebnisse im Überblick
GUT
Marke: Iliada
Preis/l in €: 10,98
gekauft bei: Billa
Marke: Filippo Berio
Preis/l in €: 17,98
gekauft bei: Interspar
Marke: Ja!Natürlich
Preis/l in €: 11,72
gekauft bei: Billa
Marke: natürlich für uns
Preis/l in €: 13,30
gekauft bei: Pfeiffer
Marke: Monini
Preis/l in €: 11,85
gekauft bei: Merkur
Marke: Mani
Preis/l in €: 12,29
gekauft bei: Interspar
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