Linzer Arzt in Kopenhagen
"Ein Krankenhaus ist kein Hotel"

- Landeshauptmann Thomas Stelzer und Chirurg Markus Puchner im Universitätskrankenhaus in Hvidovre bei Kopenhagen.
- Foto: Land OÖ/Mayr
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
Das dänische Gesundheitssystem unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom österreichischen – nur in puncto Patientenlenkung könnten sich die Österreicher einiges abschauen. Das bestätigt auch der Linzer Chirurg Markus Puchner. Der Facharzt lebt seit 14 Jahren in Dänemark und ist seit fünf Jahren am Universitätskrankenhaus in Hvidovre, wenige Kilometer außerhalb von Kopenhagen, tätig.
KOPENHAGEN. 75 Prozent der Hausärzte ordinieren in Dänemark in Gruppenpraxen, sie sind echte Gatekeeper und Patientenlenker, schildert er. Ist der Hausarzt nicht erreichbar, werden die Patienten via Hotline 1813 weitergeleitet. „Es tauchen in Dänemark viel weniger Patienten einfach im Krankenhaus auf. Die Patientenlenkung funktioniert sehr gut“, so Puchner bei einem Besuch einer OÖ-Delegation mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Auch die strikte Trennung zwischen Arzt und Pflege gibt es Dänemark nicht. Dort führen speziell geschulte Krankenschwestern sogar Endoskopien durch.
Nach Blinddarm-OP gleich nach Hause
Der Schmierstoff des dänischen Gesundheitssystems sind digitale Gesundheitsdaten – via App sind Krankengeschichte, Befunde, Untersuchungen, Termine und Co. abrufbar. Auch bei kleineren Eingriffen sind die Dänen schneller als die Österreicher. Ein Blinddarm wird etwa in der Früh entfernt, am Nachmittag geht der Patient wieder nach Hause. „Ein Krankenhaus ist schließlich kein Hotel“, meint Puchner.

- Der Linzer Arzt Markus Puchner arbeitet in Dänemark.
- Foto: Land OÖ/Mayr
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