Test der AK OÖ
Schadstoffe in Nagellack für Kinder

- Viele Kinder lieben es, sich die Nägel zu lackieren.
- Foto: marigo/panthermedia
- hochgeladen von Birgit Leitner
Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hat zehn Nagellacke aus Kinderkosmetiksets getestet. In zwei Proben wurden allergieauslösende Konservierungsstoffe gefunden, deren Einsatz in Nagellacken verboten ist.
OÖ. Die AK-Konsumentenschützer ließen jeweils einen rosa- oder pinkfarbenen Nagellack aus zehn Kinderkosmetiksets im Labor der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf allergieauslösende Konservierungsstoffe sowie Schwermetalle untersuchen. Eingekauft wurde bei Parfümerie-, Drogeriemarkt- und Einzelhandelsketten sowie Spielzeugläden.
Allergiegefahr durch Konservierungsstoffe
- Eine Probe enthielt ein Gemisch aus Methylisothiazolinon und Methylchloroisothiazolinon. Diese Konservierungsstoffe sind in Kosmetikprodukten, die auf der Haut bzw. dem Haar verbleiben, verboten. Da es sich bei Nagellack um ein sogenanntes „Leave-on“-Produkt handelt, welches nach der Anwendung über längere Zeit auf den Nägeln verbleibt und bei der Verwendung von Kindern davon auszugehen ist, dass es mit der angrenzenden Nagelhaut in Kontakt kommt, wurde diese Probe als nicht sicher beanstandet.
- Ebenso als nicht sicher beurteilt wurde eine Probe, die den Konservierungsstoff Benzisothiazolinon enthielt. Dieser darf weder in auf der Haut verbleibenden noch in abzuspülenden Kosmetika als Konservierungsmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus waren bei diesem Produkt auch noch die irreführenden Werbeversprechen hinsichtlich Natürlichkeit und Umweltfreundlichkeit zu beanstanden. Mehrere laut Bestandteilliste darin enthaltene Stoffe sind entgegen der Werbeaussagen keine Naturstoffe, und Glitzerpartikel aus Mikroplastik gelten als umweltschädlich.
Kein nennenswertes Risiko durch Schwermetalle
- Da Kinder gerne an den Nägeln kauen, ist die Aufnahme von Problemsubstanzen in Nagellacken nahezu unvermeidbar. Als vulnerable Gruppe sind sie also besonders zu schützen.
- In sechs Proben konnte Blei, in einem Produkt zudem noch Arsen nachgewiesen werden. Die gemessenen Gehalte waren allerdings sehr gering, sodass sie als technisch unvermeidbare Verunreinigung gelten bzw. sich kein nennenswertes Risiko durch die Verwendung dieser Produkte ableiten lässt. Bei vier Proben lagen die Schwermetallgehalte unterhalb der Nachweisgrenze.
Nagellack sollte die Ausnahme bleiben
Bei Kindern sollte Nagellack generell nur ausnahmsweise aufgetragen werden. Viele Eltern bevorzugen Produkte auf Wasserbasis. Es ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, dass diese frei von Problemstoffen sind. Dies zeigte sich sowohl bei den beiden zu beanstandenden Proben in diesem Test als auch in Schwerpunktkontrollen durch die AGES.
Das gesamte Testergebnis finden Sie HIER
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.