Konsument-Test
Nur drei Pestos schnitten gut ab

- Immerhin: Kein einziges der getesteten Produkte weist so hohe Pestizidrückstände auf, dass der Verzehr mit einer akuten bzw. chronischen Gesundheitsgefahr verbunden wäre.
- Foto: kathrinshine/panthermedia
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Muss es mit dem Kochen einmal schnell gehen, sind Fertigpestos aus dem Supermarkt eine beliebte Wahl. Die Zeitschrift "Konsument" hat sich dreizehn Basilikum-Pestos genauer angesehen, darunter fünf Bio-Produkte, zwei davon als vegan ausgezeichnet. Das Ergebnis zeigt – insbesondere bei Schadstoffen und Zutaten – Luft nach oben. Insgesamt erhielten nur drei Pestos das Testurteil „gut“.
OÖ. Bei den Schadstoffen wurden der Testsieger von Spar Natur pur "Bio Pesto alla genovese" und zweitplatzierte "Pesto Basilico" von Gustoni mit „sehr gut“ bewertet. Und das dm-Bio-Pesto "Basilico mit Pinienkernen" hätte ebenfalls Testsiegerqualität gehabt, wenn nicht die Kennzeichnung „weniger zufriedenstellend“ gewesen wäre.
Cocktaileffekt bei Pestiziden
Kein einziges der getesteten Produkte weist so hohe Pestizidrückstände auf, dass der Verzehr mit einer akuten bzw. chronischen Gesundheitsgefahr verbunden wäre. Pestizide sind jedoch für die Umwelt wie auch für die menschliche Gesundheit problematisch. So reichern sich bestimmte Chemikalien in der Umwelt an, schädigen Gewässer und Böden und töten nicht nur Schädlinge, die die Nutzpflanzen befallen, sondern auch Nutzinsekten, Vögel, Fische oder Regenwürmer. Was die menschliche Gesundheit anbelangt, zeigt sich die Schädlichkeit der eingesetzten Chemikalien oft erst nach Jahrzehnten.
Langfristig können bestimmte Substanzen Krebs auslösen, die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut verändern. Verschärft wird diese Problematik dadurch, dass in einigen Produkten gleich mehrere Pestizide nachgewiesen werden konnten.
So kann es zu einem Cocktaileffekt kommen: Die Chemikalien können sich gegenseitig beeinflussen und in ihren Wirkungen verstärken oder abschwächen. Wer sichergehen möchte, sollte deshalb vorzugsweise zu Bio-Produkten greifen. In diesen konnten im Test keine Pestizide nachgewiesen werden.
Mineralölrückstände
Neben Pestiziden standen Mineralölrückstände im Fokus. In Lebensmittel können Mineralölrückstände etwa über die Verpackung gelangen. Die Verunreinigung kann aber auch durch Gewinnungs- und Verarbeitungsprozesse (z. B. Schmierstoffe aus Produktionsanlagen), bei der Lagerung oder beim Transport passieren. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) und aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH).
Einige der MOAH-Verbindungen sind krebserregend. Zwei Produkte, das "Pesto Verde" von Billa bio und "Pesto con Basilico Genovese" der Marke Anfosso, fielen hier negativ auf.
Kostengünstigere Zutaten statt traditionellem Rezept
Basilikum-Pesto besteht im Wesentlichen aus folgenden Zutaten: Basilikum, Hartkäse, Knoblauch, Olivenöl, Pinienkerne und Salz. Im Test zeigten sich teilweise erhebliche Abweichungen. So wird etwa gern Olivenöl durch billigeres Sonnenblumenöl ersetzt. Eine weitere Sparvariante besteht darin, Pinienkerne durch günstigere Cashewkerne zu ersetzen. Beim Geschmack tricksen die Hersteller gern mit Aromen, um teurere Zutaten einzusparen. Was die Haltbarkeit und Verbesserung der Konsistenz anbelangt, behilft man sich gern mit Zusatzstoffen. Zehn der dreizehn Pestos im Test enthielten Zusatzstoffe, so kommen hier Kartoffelflocken, Stärke oder pflanzliche Fasern aus Mais oder gar Bambus zum Einsatz.
Den gesamten Test aus dem Testmagazin "Konsument" stellt die AK OÖ als Gratis-Download zur Verfügung: ooe.konsumentenschutz.at
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