Sportverletzungen
Erhöhtes Verletzungrisiko bei Männern

- Erhöhtes Verletzungsrisiko beim Sport! Männer riskieren mehr und gehen oft über ihre Grenzen.
- Foto: AndreyPopov/panthermedia
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Der Sommer zeigt sich seit einigen Wochen von seiner schönsten Seite. Viele Oberösterreicher:innen zieht es wieder raus in die Natur zum Sport. Ob zu Wasser oder zu Land – Bewegung ist Trumpf. Das Verletzungsrisiko steigt, besonders bei Männern.
OÖ. Unweigerlich steigt hierdurch jedoch, je nach Trainingszustand, Ausrüstung etc., auch das Verletzungsrisiko. Insbesondere bei Männern, wie Primar Christof Pirkl, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Klinikum Freistadt bestätigt.
Männer riskieren mehr
Mit dem Rennrad auf der Großglockner Hochalpenstraße, Mountainbiken über den knackigen Trail im Mühlviertel, Wasserski fahren an der Adria oder einfach Fußball spielen mit Freunden – der Sommer macht es vielen leichter, körperlich aktiv wieder mehr für die Gesundheit zu tun. Grundsätzlich ist dies nur zu befürworten.
"Dennoch sollten gerade Männer dabei nicht auf alles vergessen, denn „Vollgas“ ist nicht immer ratsam, warnt Primar Christof Pirkl, Leiter der Abteilung Orthopädie und Traumatologie am Klinikum Freistadt.
Männer sind tendenziell risikobereiter als Frauen. Dies zeigt sich häufig auch im Sport. Damit einhergehend ist bei Männern aber ebenso das Verletzungsrisiko deutlich höher. Auch unter anderem, weil sie zu einem viel höheren Prozentsatz Risikosportarten ausüben. Männer verfügen zwar über mehr Muskelmasse als Frauen und haben dadurch einen größeren ‚Schutzmantel‘ für ihre Knochen und Sehnen, aber im Falle eines Traumas (Unfall, Sturz etc.) kommt es zu einer größeren Energiewirkung, was in Folge zu größeren und schwereren Verletzungen führen kann.
Häufigste Risikosportarten & Verletzungen
Zu Risikosportarten zählen zum Beispiel jegliche Ball- und Kontaktsportarten. Doch auch
Verletzungen beim Radfahren – insbesondere mit den derzeit hoch im Kurs stehenden E-Bikes, mit denen man Strecken bestreiten kann, die man ohne die elektrische Unterstützung vielleicht nicht schaffen würde – sind nicht zu unterschätzen. Der Experte empfiehlt daher, sich immer über den eigenen Trainingsstand bewusst zu sein, sich selbst nicht zu überschätzen, sondern sich gut auf jegliche sportliche Aktivität vorzubereiten, sich gegebenenfalls auch gesundheitlich vorher durchchecken zu lassen und auf geeignetes Equipment zu achten.
Fußball
In Österreich spielen rund 280.000 Männer regelmäßig Fußball im Verein. 50 Prozent aller Sportunfälle passieren beim Volkssport Fußball. Beim Hallenfußball ist das Verletzungsrisiko sogar um das Sechsfache erhöht.
„Zu den häufigsten Verletzungen zählen Muskelprellungen und -zerrungen bzw. -faserrisse des Oberschenkels, gefolgt von Sprung- und Kniegelenksbandverletzungen. Auch Brüche der unteren Extremität kommen häufig vor und machen rund elf Prozent der Verletzungen aus“, berichtet Prim.ar Pirkl.
Rad fahren
Insbesondere bei Ausfahrten mit dem Rennrad oder beim Mountainbiken (z. B. Downhill) kommt es oft zu Verletzungen, inklusive schwerer Schädel-Hirn-Traumata. 70 Prozent aller Hobby-Radler kennen aber auch den ‚Radfahrer-Ausschlag“, also Abschürfungen und Prellungen. Bei Stürzen auf die Schulter kommt es zu Schlüsselbeinbrüchen und Schultereckgelenkssprengungen. Brüche des Handgelenks und der Handwurzel entstehen beim Versuch, den Sturz abzufangen. Bei Verkehrsunfällen mit einem PKW sind häufig Oberschenkel- und Hüftgelenksbrüche die Folge.
„Achten Sie beim Radfahren daher unbedingt auf sicherheitsrelevantes Equipment wie einen geprüften Helm und auch schützende Handschuhe“, rät der Unfallchirurg.
Handball/Basketball
Hier kommt es vor allem gehäuft zu Sprunggelenksbänderrissen und Bandverletzungen an den Fingern und am Knie.
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