Ärztekammer OÖ
Bewegung hilft gegen Winterblues

Raus an die frische Luft! Das beugt Depressionen vor. | Foto: Alexander Rochau/Fotolia
  • Raus an die frische Luft! Das beugt Depressionen vor.
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Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, verfallen manche in die sogenannte Winterdepression: Man fühlt sich antriebs- und energielos, hat ein erhöhtes Schlafbedürfnis und meist auch mehr Appetit, vor allem auf Süßes. Mit viel Bewegung an der frischen Luft kann man aber entgegenwirken.

„Die Winterdepression gehört zu den saisonal auftretenden Störungen des Gefühlslebens –SAD–, die sich jedes Jahr bemerkbar macht“, erklärt Peter Pertschy, Fachgruppenvertreter für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin der Ärztekammer für Oberösterreich. Meist beginnt sie in den Herbstmonaten und endet im Frühling, im Sommer tritt die SAD kaum auf.

OÖ. Natürlich erkranken auch im Winter Menschen an klassischen Depressionen. Nur etwa jede zehnte Depression, die im Winter auftritt, ist tatsächlich eine echte Winterdepression. „Daher ist es sinnvoll, wenn der Leidensdruck beim Patienten sehr groß ist oder es Probleme bei der Bewältigung des Alltags gibt, abzuklären, ob es sich um eine saisonale Depression oder um eine andere Depressionsform handelt“, so Pertschy. Schätzungen gehen davon aus, dass in Europa etwa ein bis drei Prozent der Erwachsenen an einer SAD leiden. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer. Auch Jugendliche und Kinder können daran erkranken. Die Winterdepression ist zudem ein geographisch bedingtes Phänomen: Während es in südlichen Gebieten kaum Fälle gibt, ist sie in nördlicheren Breiten häufiger zu finden.

Symptome und Behandlung

„Die Patienten haben keine Energie, sind unausgeglichen und schnell gereizt. Außerdem leiden sie unter einer allgemeinen Lustlosigkeit und vernachlässigen sogar soziale Kontakte oder sich selbst“, beschreibt Pertschy.

Die Ursachen sind vielfältig: Durch das geringere Tageslicht erhöht sich die körpereigene Melatonin-Produktion. Wahrscheinlich ist auch der Neurotransmitter Serotonin an der Entstehung der Winterdepression beteiligt. Eine gute Möglichkeit ist hier durch die Lichttherapie gegeben: „Nach der genauen Diagnosestellung und Erklärung durch den Arzt sitzt der Patient etwa zwei Wochen lang täglich vor Sonnenaufgang jeweils maximal eine Stunde vor einem Lichtgerät“, erklärt der Mediziner. Zusätzlich werden Spaziergänge möglichst zur Mittagszeit im Freien empfohlen, um die körpereigene Rhythmik zu unterstützen. Bei schwereren Fällen kann auch eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, etwa mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI), die auch bei anderen Depressions-Formen zum Einsatz kommen. Ebenso können therapeutische Gespräche in einigen Fällen hilfreich sein.

Schwächere Form: Der Winterblues

Harmloser – weil deutlich schwächer – ist der sogenannte Winterblues. „In diesem Zustand sind die Betroffenen antriebslos und missgelaunt, richtig depressiv sind sie aber nicht. Diese milder verlaufende Form wird auch subsyndromale SAD (s-SAD) genannt. Rund 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden an dieser Form der Verstimmung.“

Prävention: Viel Bewegung im Freien

In der dunkleren Jahreszeit braucht der Körper so viel natürliches Tageslicht, wie er bekommen kann, daher sollte man jede Chance auf Bewegung im Freien nutzen, sei es beim Radfahren, Nordic Walken oder bei ausgedehnten Spaziergängen. „Auch ein bedeckter Himmel ist wesentlich heller als eine künstliche Lichtquelle, daher ist auch ein Spaziergang an einem grauen Tag äußerst sinnvoll und kann der schlechten Stimmung durchaus entgegenwirken“, betont Pertschy.

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