Paralympics NÖ
Spiele in Tokio gehen in die "nächste Runde"
Nach den Olympischen Spielen in Tokio folgen in Japan die Paralympics mit sechs niederösterreichischen Sportlern.
NÖ. Insgesamt kämpfen bei den Paralympics rund 4.400 Athleten aus 170 Nationen in 22 Sportarten und 540 Bewerben um die heißbegehrten Medaillen. Für Paradeschwimmer Andreas Onea ist es bereits die vierte Teilnahme an den Paralympics. Nach seiner Premiere 2008 in Peking und zwei vierten Plätzen in London 2012, sicherte sich der Deutsch Wagramer in Rio 2016 die Bronzemedaille. Für den 29-Jährigen der bisherige Karriere-Höhepunkt. "Ich bin super in Form und werde in Tokio zeigen, wofür ich fünf Jahre hart trainiert habe", so Onea.
Belohnung der harten Arbeit
Für seinen Schwimmkollegen Andreas Ernhofer ist es hingegen sein Debüt. Der 24-Jährige gewann gleich bei seinem ersten Großevent, der EM 2018, eine Medaille. Im Mai 2021 legte er in seiner Paradedisziplin über 50 Meter Brust bei der EM in Madeira mit seiner zweiten Bronzemedaille nach. „Die erfolgreiche Qualifikation für die Paralympics ist für mich die Belohnung der harten Arbeit der letzten fünf Jahre. Ich bin zwar vielleicht nicht unbedingt ein Medaillenkandidat, ich werde aber trotzdem versuchen, ganz vorne mitzumischen“, so Ernhofer.
Zwei Generationen im Tennis
Österreichs Nummer eins im Rollstuhl-Tennis, Nico Langmann, beweist seit vielen Jahren enorm viel Kampfgeist.
Der Junioren-Weltmeister konnte bereits mehrfach international aufzeigen und geht trotz seines noch jungen Alters von 24 Jahren mit viel Selbstvertrauen an den Start. Für Routinier Josef Riegler geht mit der erstmaligen Qualifikation ein Traum in Erfüllung. Der 46-jährige Texinger ist sowohl beim Einzel- als auch Doppelbewerb dabei. „
Bereits die Einkleidung war der erste Höhepunkt für mich, sehr schön und auch emotional“,
freut sich Riegler. Bil Marinkovic ist mittlerweile bereits Stammgast bei den Spielen. 2004 krönte er sich zum Paralypmics-Sieger im Speerwurf. Bei der sechsten Teilnahme in Tokio möchte der 48-Jährige beim Diskuswurf unter Beweis stellen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Reiter Bernd Brugger vertritt Österreichs Para-Dressur-Kader in Tokio und lebt seine große Leidenschaft für den Pferdesport aus.
Mit Hilfe des Sports zurück in das Leben
Kommentar von Werner Schrittwieser
Bei den Paralympics in Tokio haben viele der Sportler schwere Schicksalsschläge hinter sich. Egal welche Art von Unfällen oder schweren Erkrankungen, sie verändern das Leben nachhaltig. Viele Einschränkungen bleiben dauerhaft. Die Teilnehmer der Paralympics sind echte Vorbilder, wenn es darum geht, mit solchen Situationen umzugehen. Denn der Sport hilft Menschen, zurück ins Leben zu finden und mehr Lebensqualität zu bekommen. Neben Erhalt und Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit erreicht man oft auch mehr Selbstständigkeit und weniger Einschränkungen im Alltag. Das stellen auch die beiden Schwimmer Andreas Onea und Andreas Ernhofer eindrucksvoll unter Beweis. Onea verlor nach einem Autounfall mit fünf Jahren seinen linken Arm, Ernhofer brach sich mit 17 drei Halswirbeln beim Baden. Sie sind dankbar, dass sie mit dem Schwimmsport zeigen können, dass eine Behinderung nicht zwangsmäßig eine eingeschränkte Lebensqualität bedeuten muss. Die Paralympics sind die Belohnung der jahrelangen harten Arbeit.
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