Kommentar: Kein Autofahren für Arme als Umweltziel
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert in einem aktuellen Landeshauptstadt-Ranking, dass es in St. Pölten zu viele Parkplätze gibt und diese auch noch zu günstig seien.
Wie weit weg von der Realität so manche Interessensvertretung inzwischen ist, zeigt eine Meldung aus der Vorwoche. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte tatsächlich, dass es in St. Pölten zu viele freie Parkplätze gibt.
Zu günstig? Aufgelegter Elfmeter für St. Pöltens Bürgermeister
Nicht genug damit: Greenpeace meint auch, dass mit einem Euro pro Stunde der Preis fürs Parken in der NÖ-Landeshauptstadt viel zu niedrig liegt. Das ist natürlich ein aufgelegter Elfmeter für Bürgermeister Stadler, dem nun bescheinigt wird, dass er verkehrspolitisch offenbar einiges richtig macht.
Liebe Leute von Greenpeace! Schaut Euch einmal in Niederösterreich um. Pendelt einmal von Wastl am Wald nach St. Pölten. Wenn Autofahren ein Spaß und Privileg für Reiche wird, löst Ihr die Umweltproblematik natürlich. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, wage ich aber zu bezweifeln. Ihr wart einmal die Helden meiner Jugend, habt Euch von Walfängern und U-Booten versenken oder mit Giftmüllfässern bewerfen lassen. Heute zupfen mich Eure Spendenkeiler in Fußgängerzonen am Hemd.
Nicht immer heißt Öffi-Nutzung auch Umweltverträglichkeit
Und realpolitisch bewegen sich die Forderungen auf bescheidenem Niveau. Denn nicht immer heißt Öffi-Nutzung auch Umweltverträglichkeit.
Genauso gut könnte man argumentieren, dass in naher Zukunft Leute mit ÖBB-Dieselgarnituren aus Scheibbs, Lilienfeld oder Krems nach St. Pölten reisen müssen, weil sie ihre umweltfreundlichen E-Autos nirgends parken können. Das könnt Ihr doch auch nicht wollen, oder?
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