Aufgetischt in NÖ
Lamm und Pinze zum Nachbacken beim Osterfest

- In rund einer viertel Stunde sind die Pinzen goldbraun gebacken.
- Foto: Geier. Die Bäckerei GmbH
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Der Osterhase kommt bald 🐰🪺 - da wird bei vielen Familien zur Osterjause kulinarisch groß aufgedeckt. Wir verraten euch Rezepte für ein Osterlamm und eine Osterpinze, um eure Liebsten zu überraschen und haben bei einem Pfarrer nachgefragt, warum manche Speisen beim Osterfest nicht fehlen dürfen. 🐣🐑
NÖ. Fast geschafft! Die 40-tägige Fastenzeit, in der viele auf Fleisch, Süßes und Alkohol verzichtet haben, ist bald vorüber. Bei der Osterjause dürfen dann natürlich der saftige Schinken, bunte Eier, der klassische Lamm-Kuchen und die Pinze nicht fehlen.
Kulinarisch: die klassische Osterjause 🍖
Bei der Osterjause gibt es jedoch regionale Unterschiede. In Niederösterreich gehören neben der Osterpinze und dem Waldviertler Osterschinken auch das Schwarzbrot und Kren dazu. Der Meerrettich wird frisch gerieben und mit etwas Essig, Salz und ggf. Zucker vermischt und verleiht der Osterjause die richtige Würze. Doch warum essen wir zu Ostern eigentlich Eier?
"Eier sind ein Symbol für neues Leben und Hoffnung. Wir feiern jeden Sonntag ein kleines Osterfest, denn Jesus ist auferstanden",
erklärt Erich Waclawski, katholischer Stadtpfarrer in Bruck an der Leitha. Die Speisen können auch in einem Korb zur Ostermesse in die Pfarren mitgebracht und gesegnet werden.

- Nach 40 Tagen Fastenzeit (ohne Fleisch) gibt's zu Ostern einen saftigen Schinken.
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Zum Verschenken: das Osterlamm 🐑🍰
Woher kommt eigentlich das Osterlamm? Die Bedeutung des Lamms kommt ursprünglich aus dem Judentum.
"Die Jüdinnen und Juden haben zum Pessachfest (heuer Ende April) ein Lamm geschlachtet und gegessen. Für uns Christinnen und Christen steht das Lamm für Jesus Christus, für Frieden und für Unschuld",
ergänzt Pfarrer Erich Waclawski. Er verweist auf die Bibelstelle im Johannes-Evangelium "Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt."
Vor allem mit Kindern ist das Backen und Verzieren eines Osterlamms eine schöne Beschäftigung in der Karwoche. Mit diesem Rezept gelingt euch das süße Lämmchen bestimmt - zum Verschenken oder Vernaschen.
Die Zutaten:
Für ein Lamm in einer Vollbackform braucht ihr:
- 140 g Mehl
- 100 g gesiebter Staubzucker
- 100 g weiche Butter 🧈
- 2 mittelgroße Eier 🥚
- 1 TL Backpulver
- 2 EL Milch
- 1 Prise Salz 🧂
- 1 Päckchen Vanillin Zucker
- Saft einer halben Zitrone 🍋
- Alternativ: 50 ml. Eierlikör
- Etwas Staubzucker zum Bestreuen

- Lamm-Kuchen und bunte Eier gehören zu Ostern einfach dazu!
- Foto: Michalka
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Die Zubereitung:
Schlagt Butter, Staubzucker, Vanillin Zucker und Zitronensaft (bzw. Eierlikör) mit den Rührstäben des Handmixers cremig und rührt die Eier einzeln unter. Anschließend vermischt ihr das Mehl mit dem Backpulver, siebt es über die Masse und hebt es mit der Milch mit dem Kochlöffel unter. Die Lammform wird mit Butter und Mehl ausgekleidet, mit der Sandmasse befüllt und auf einem Backblech ins vorgeheizte Backrohr geschoben. Das Lamm braucht dann etwa 40 bis 45 Minuten, bis es bei 180 Grad Ober-/Unterhitze bzw. bei 160 Grad Heißluft goldbraun gebacken ist. Lasst das Lamm nach der Backzeit auskühlen, ehe ihr die Klammern entfernt. Unsaubere Konturen können mit einem Messer weggeschnitten werden. Das ausgekühlte Lämmchen wird noch mit Puderzucker betreut und ist fertig zum Verschenken oder Servieren.
Süß oder pikant: die flaumige Osterpinze 😋
Das Rezept: 📖
Das Rezept für die echte "Geier Pinze" stammt noch aus der Feder der Urgroßmutter Magdalena aus dem Jahre 1902 und wird bis heute in der Handwerksbackstube der Weinviertler Traditions-Bäckerei "Geier" nach dieser Rezeptur zubereitet. Mit dieser Anleitung könnt auch ihr das schmackhafte Ostergebäck nachbacken.
Die Zutaten: 🍶🧈
Für zehn Geier-Pinzen benötigt ihr folgende Zutaten:
Dampfl:
- 170 g Weizenmehl
- 165 g Milch (zimmerwarm)
- 30 g Hefe
- 5 g Kristallzucker (fein)
Hauptteig:
- 350 g Weizenmehl (glatt)
- 65 g Kristallzucker (fein)
- 65 g Butter (zimmerwarm)
- 3 Dotter
- 1 Ei
- 50 g Weinviertler Weißwein
- 20 g Bienenhonig
- 15 g Rum
Ei-Streiche:
- 1 Ei
- 20 g Milch

- Drei Schnitte sorgen für das charakteristische Aussehen der Osterpinze.
- Foto: Geier. Die Bäckerei GmbH
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Die Zubereitung: 🧑🍳
Bei der Zubereitung werden im ersten Schritt einige Zutaten zu einem Vorteig, dem sogenannten „Dampfl“ vermischt. Für eine besonders flaumige und gleichzeitig saftige Pinze muss der Germteig immer wieder ruhen. Nur so kann sich der Teig richtig entfalten, die richtige Konsistenz annehmen und seine Aromen entfalten.
"Dampfl": Zu Beginn, alle Zutaten für das "Dampfl" in eine Rührschüssel geben und kurz vermischen. Anschließend mit einem Tuch abdecken und für drei Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
Hauptteig: Nun die restlichen Zutaten hinzufügen, vermischen und einige Minuten intensiv kneten. Danach dem Teig nochmals fünf Minuten abgedeckt Zeit zum Entspannen geben, bevor er in zehn gleichgroße Teiglinge aufgeteilt wird. Diese werden im Anschluss mit den Händen möglichst rund geformt und auf ein Blech mit Backpapier gelegt. Um den Teiglingen ausreichend Platz zu geben, müssen diese womöglich auf zwei Bleche aufgeteilt werden. Für die Stückgare werden die Teiglinge am Backblech abgedeckt für ca. 30 Minuten an einen möglichst warmen Ort gestellt.

- In rund einer viertel Stunde sind die Pinzen goldbraun gebacken.
- Foto: Geier. Die Bäckerei GmbH
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Beim Backen: Die Pinzen sind nun auf die doppelte Größe herangewachsen und können jetzt mit der vorbereiteten Ei- Streiche bepinselt werden. Danach für das charakteristische Aussehen mit einer Schere vorsichtig drei-mal senkrecht, bis zur Mitte einschneiden. Jetzt müssen die Pinzen für ca. 15-16 Minuten bei 170°C Ober- und Unterhitze in den Ofen, bis sie goldbraun gebacken sind.
Die Pinze ist ein vielseitiges Gebäck, das sowohl süß mit Marmelade, als auch pikant mit Schinken, Schnittlauch und Ei verspeist werden kann.
Zum Weiterlesen:






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