Bürgermeister-Wechsel steht bevor
"Irgendwann ist es dann genug ..."
Eberhard Wallner kündigte seinen baldigen Rücktritt als Ortschef von Unzmarkt-Frauenburg an und zieht Bilanz über viele Projekte. Als Nachfolgerin ist eine Bürgermeisterin vorgesehen.
UNZMARKT-FRAUENBURG. Ein echtes Urgestein der regionalen Polit-Szene hat seinen Abschied angekündigt. Eberhard Wallner hat die Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg fast 40 Jahre lang mitgeprägt. Seit 1985 ist er in der Verwaltung der Gemeinde tätig. Ab 1995 war er als Gemeinderat zuständig für Jugend, Sport und Kultur, 1997 übernahm er die Aufgaben als Amtsleiter und 2002 wurde er zum Bürgermeister gewählt.
"Zeit gekommen"
"Irgendwann ist es dann genug. Jetzt ist die Zeit gekommen", sagt Wallner. Er wird mit 30. April seinen Polit-Ruhestand antreten. "Ich denke, ich habe in den letzten Jahren viel bewegen können", spricht er einige Projekte in "seiner" Gemeinde an. Angefangen von neuem Wohnraum über Kinderbetreuung und den Freizeitpark bis hin zu Bürgerbeteiligungs- und Energieprojekten, die in Unzmarkt schon frühzeitig realisiert wurden.
Das größte Projekt
Der größte Brocken war freilich der Ausbau der Schnellstraße durch den Ort mit der damit verbundenen Neugestaltung des Zentrums, der nicht immer unumstritten war. "Es war ein Kampf", sagt Wallner.
"Im Nachhinein kann man den Erfolg des Projektes sehen. Aber das hat natürlich einiges an Substanz gekostet."
Eberhard Wallner, Bürgermeister
Spaltung der Gesellschaft
Kritisch sieht der noch amtierende Ortschef auch die Entwicklungen seit Beginn der Corona-Pandemie: "Das hat den Umgang der Menschen untereinander nicht unbedingt besser gemacht. Es war tatsächlich eine Spaltung der Gesellschaft. Die Angriffigkeit untereinander ist teilweise äußerst bedenklich", sagt Wallner, der sich während seiner langen Amtszeit immer der Rückendeckung seiner Familie sicher sein konnte und sich dafür jetzt ausdrücklich bedankt.
Designierte Nachfolgerin
Als seine Nachfolgerin wird die langjährige Gemeinderätin Gabriele Sunitsch-Kocher (ebenfalls ÖVP) vorgeschlagen. Die Volkspartei hat in Unzmarkt bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 rund 55 Prozent und damit eine absolute Mehrheit erreicht. Neben den neun VP-Mandataren sitzen sechs SPÖ-Vertreter im Gemeinderat. Die Nachfolge-Regelung dürfte damit eine relativ klare Angelegenheit werden. Kocher wäre damit neben Cäcilia Spreitzer (ÖVP, St. Georgen am Kreischberg), Lydia Künstner-Stöckl (SPÖ, Teufenbach-Katsch), Eva Pickl (ÖVP, Kobenz) und Elke Florian (SPÖ, Judenburg) die fünfte Bürgermeisterin der Region - von 34 möglichen. "Damit hätte sie auch genug Zeit zum Einarbeiten vor der nächsten Wahl", sagt Wallner.
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