Judenburg
Bürgermeisterin kontert nach kurioser Plakat-Aktion
Stadtchefin kann sich Angriffe eines Unternehmers gegen die SPÖ nicht erklären. Hintergrund dürfte ein negativer Baubescheid sein. Plakate sorgen für Kopfschütteln in Judenburg.
JUDENBURG. Unternehmer gegen Gemeinde - das ist Brutalität. Die Dissonanzen zwischen den Pharma-Unternehmern Roland und Dieter Gall auf der einen und der Stadtgemeinde Judenburg auf der anderen Seite haben jetzt zu einer kuriosen Situation geführt: Gall hat auf mehreren seiner Immobilien Plakate mit der provokanten Aufforderung "Wählen Sie alles (sic!) nur nicht SPÖ" aufgehängt.
Kopfschütteln bei Passanten
In Judenburg sorgt die Aktion jedenfalls für Aufmerksamkeit, teils auch für Unverständnis. Etwas verdutzt wirkt eine Dame, die das Plakat am Dienstag mustert: "Wenn der Herr ein Problem mit der SPÖ hat, wäre es vielleicht besser, das intern zu lösen. So macht das kein gutes Bild für die Stadt", meint die Frau, die nicht namentlich genannt werden möchte. Ebenfalls wie weitere Passanten, die nur mit einem Kopfschütteln auf die Plakate reagieren.
Negativer Baubescheid
Die Unstimmigkeiten dürfte es jedenfalls schon länger geben. Bereits vor einem Monat ist Gall gemeinsam mit dem Wirtschaftsbund gegen die Leerstandsabgabe aufgetreten. Zudem soll das Unternehmen "Gall Pharma" im Westen Judenburgs erweitert werden. Dafür gab es zuletzt aber einen negativen Baubescheid. „Es gibt unsinnige Auflagen", beschwerte sich Gall.
"Arbeiten konsensorientiert"
"Wir haben diese Angelegenheit mehrmals prüfen lassen und arbeiten da wirklich konsensorientiert. Die Sache wird extra von der Verwaltung bearbeitet, damit es da keine politischen Einflüsse gibt. Ich stehe zu 100 Prozent hinter meinem Team", antwortet Bürgermeisterin Elke Florian auf die Vorwürfe, die sie sich in dieser Form teils selbst nicht erklären kann. "Es ist nur gut, dass man sich bei uns weder mit Plakaten noch mit Geld etwas kaufen kann ..."
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