Kot führt zu Problemen
Verzweifelter Appell eines Bauern an Hundehalter

Traurige Bilanz am Schatzbauerhof: Zwei Kühe und zwei Kälber sind gestorben, und fünf Fehlgeburten wurden nachweislich durch Hundekot verursacht. Der Bauer ist verzweifelt und möchte die Menschen auf dieses Problem aufmerksam machen.

MURTAL. Christoph Veit, vulgo Schatzbauer, ist Biobauer und liefert Milch für „Zurück zum Ursprung“ sowie Milchprodukte. Rund um seinen Bergbauernhof besitzt er zehn Hektar Wiese entlang des Anna-Leitner-Weges in Judenburg, der hinter dem Friedhof liegt. Dieser Weg zählt zu den beliebtesten Gassigehwegen für Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer. Die Stadtgemeinde Judenburg hat bereits einen Spender mit Kotbeuteln sowie einige Abfallkörbe aufgestellt.

„Viele Hundebesitzer räumen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner weg, aber leider ignorieren zu viele dieses Angebot."
Christoph Veit, Bauer

Schwere Folgen

Die Folgen des liegengelassenen Kots sind fatal. „Es darf nicht egal sein, dass meine Tiere an den Folgen des Hundekots sterben, den sie mit dem Heu fressen, und Fehlgeburten erleiden. Oder endet die Tierliebe der Ignoranten wirklich bei ihren Hunden?“, so Veit. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat er drastische Maßnahmen ergriffen. Nach der kürzlichen Pflügung der gesamten Wiese zur Grünlanderneuerung sind die Hundehaufen nun deutlich sichtbarer. „Binnen zwei Tagen habe ich zwanzig Hundehaufen gezählt“, musste der Bauer leider feststellen.

Der Bauer will seine Kühe schützen und errichtete Hinweisschilder. | Foto: Oblak
  • Der Bauer will seine Kühe schützen und errichtete Hinweisschilder.
  • Foto: Oblak
  • hochgeladen von Julia Gerold

Im Winter sieht man im Schnee noch deutlicher, wo die Hunde ihr Geschäft verrichten. Links und rechts des Weges türmen sich mehrere Hundert Häufchen, dazu kommen unzählige gelbe Urinflecken.

Beobachtest du häufig, dass Menschen den Hundekot liegen lassen?

Hundehaufen wurden markiert

Um das Ausmaß dieser Plage für jeden sichtbar zu machen, hat Veit jeden Hundehaufen mit einem auffälligen Stipfel markiert und Bilder seiner verendeten Tiere sowie der Frühgeburten angebracht. Gleichzeitig bittet er schriftlich um Rücksichtnahme – leider bislang vergeblich.

„Ich habe beispielsweise beobachtet, dass ein Anrainer seinem Hund nur das Gartentor öffnet. Der Hund rennt in meine Wiese, verrichtet sein Geschäft und läuft dann wieder ins Haus zurück. Manche Hundebesitzer gehen sogar mit zwei oder drei Hunden entlang dieses Weges und sorgen jedes Mal für doppelt oder dreifach so viele Exkremente.“
Christoph Veit, Bauer

Veit fragt sich, ob es denn wirklich so schwer ist, den Hundekot zu entsorgen, und ob die betroffenen Hundehalterinnen und Hundehalter sich des Leids und des Schadens bewusst sind, den sie anrichten. Ganz abgesehen davon, dass es um Lebensmittel geht – um Milch und Milchprodukte, die wegen ihrer Reinheit gerne gekauft werden. Veit weiß von Kollegen, dass auch sie das Problem beklagen.

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