Sommerkomödie im Theo
Nein zum Geld - bissfreudige Gesellschaftssatire

Ja, dreieinhalb Stunden kann der Lottoschein mit dem 162-Millionen-Gewinn noch eingelöst werden - Richard gefällt das gar nicht. Von links: Julia Faßhuber, Werner Halbedl, Petra Stock und Christian Krall.
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  • Ja, dreieinhalb Stunden kann der Lottoschein mit dem 162-Millionen-Gewinn noch eingelöst werden - Richard gefällt das gar nicht. Von links: Julia Faßhuber, Werner Halbedl, Petra Stock und Christian Krall.
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Auf seiner ständigen Suche nach neuen Komödien, die man in Österreich noch nicht zu sehen bekommen hat, stieß Regisseur Peter Faßhuber auf „Nein zum Geld". Die bissfreudige Gesellschaftssatire der 51-jährigen Pariser Drehbuchautorin Flavia Coste über die Rolle des Geldes in unserer Gesellschaft wurde 2017 in Paris uraufgeführt. Im THEO begeisterte sie am 23. Juni das Premierenpublikum.

OBERZEIRING. Autorin Flavia Coste ließ sich von einer Meldung inspirieren, wonach der millionenschwere spanische Weihnachtslotterie-Hauptpreis El Gordo, „Der Dicke", von einem jungen Mann nicht abgeholt wurde, weil das sein Leben zu sehr verändert hätte. Peter Faßhuber: „Wir haben Nein zum Geld jetzt als herrliche Sommerkomödie laufen. Sie ist alles andere als platt, hat einen ideenreichen Handlungsaufbau, überzeugt mit Wortwitz und überraschende Wendungen!"

Robin Hood? Idiot?

Das junge Ehepaar Carré erwartet in der kleinen Wohnung im 4. Stock Besuch. Architekt Richard Carré - Christian Krall gibt ihn als eigentlich zufriedenen, lockeren Weltverbesserer - düst mit dem Staubsauger durchs Zimmer. Seine Frau, eine Lehrerin - mit unglaublicher Verve Julia Faßhuber - die weitgehend die Familie finanziert, sieht Post durch, Rechnungen. Die Stimmung ist trotzdem prächtig. Beinahe kommen sich die beiden näher - schon läutet es. Richard hat seinen Freund und Architekturbüro-Chef Etienne eingeladen, der mit dem Fahrrad kommt. Eine Paraderolle für Werner Halbedl. Etienne füttert den architektonischen Träumer Richard seit Jahren im gemeinsamen Architekturbüro durch. Auch Richards Trinkbarem und Männerbekanntschaften nicht abholde Mutter - Petra Stock spielt diese die jeweilige Lage immer kurz und trocken kommentierende Dame - keucht schon die Stiege herauf und schimpft über die Wohnung ohne Lift. Der Braten ist im Rohr, das Baby im Bett. Begrüßung, man plaudert. Dann der Knall, der Schock. Richard ist der gesuchte Gewinner, will das Geld aber nicht. 162 Millionen Euro, die er einfach nicht abgeholt hat. Und schon geht es rund. „Uns geht’s so gut – wir brauchen dieses Geld nicht“, meint er. Da sind Frau, Mutter und Freund aber ganz anderer Meinung.

Julia Faßhuber als Richards Frau, die den Haushalt finanziert, explodiert, als sie von seinem geplanten Verzicht auf den Haupttreffer erfährt.
  • Julia Faßhuber als Richards Frau, die den Haushalt finanziert, explodiert, als sie von seinem geplanten Verzicht auf den Haupttreffer erfährt.
  • hochgeladen von Hans Georg Ainerdinger

Die Fetzen fliegen - auch Richards Shirt. Dass er sich zum Robin Hood aufschwingt, zum Retter der Menschheit, schimpft seine Frau. Chef Etienne hämmert dem „Idioten" vor, dass damit seine architektonische Flausen hätten verwirklicht werden können. Der Lottoschein wird gefunden, die Einlösezeit läuft ab. Richard will ihn nicht einlösen, es wird nicht nur verbal turbulent. Mutter fordert die Erziehungskosten zurück. Wie weit wird für Geld gegangen, was wird zerstört? Antworten bei einem spannenden Theaterabend mit hervorragender Besetzung über die Macht des Geldes im THEO.

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