Murau/Murtal
Der Stromausfall hat auch Problemzonen aufgezeigt

In Knittelfeld wurde noch in der Vorwoche ein Blackout geübt - mit Kommandant Erwin Grangl und Katastrophenschutzreferent Harald Eitner. | Foto: FF/Zeiler
3Bilder
  • In Knittelfeld wurde noch in der Vorwoche ein Blackout geübt - mit Kommandant Erwin Grangl und Katastrophenschutzreferent Harald Eitner.
  • Foto: FF/Zeiler
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Pflege- und Seniorenheime, die Bundesbahnen oder die Heizung haben sich als neuralgische Punkte herausgestellt. Während des Stromausfalls kam es auch zu kuriosen Situationen.

MURAU/MURTAL. Der "großflächige Störfall", wie es bei der Energie Steiermark heißt, hat am Wochenende in rund 20.000 Haushalten der Region das Licht ausgeknipst. Von einem Blackout will man dort nicht sprechen. 

"Ein Blackout geschieht laut Definition nach einer Überlastung des Systems, das war hier nicht der Fall."
Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark

Blackout geübt

Zufälligerweise wurde wenige Tage vor dem Stromausfall eine große Blackout-Übung im Feuerwehrbereich Knittelfeld abgehalten. Geprobt wurde dabei auch die Kommunikation im Ernstfall – und diese hat auch am Wochenende über Funk funktioniert. Allerdings sind andere Problemfelder aufgetaucht, die jetzt in diverse Blackout-Pläne einfließen werden.

Feuerwehr und Rotes Kreuz sind im Notfall zur Stelle. | Foto: FF/Zeiler
  • Feuerwehr und Rotes Kreuz sind im Notfall zur Stelle.
  • Foto: FF/Zeiler
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Neuralgischer Punkt

"Die Pflegeheime sind ein neuralgischer Punkt", sagt etwa Fritz Sperl, Katastrophenschutzreferent im Bezirk Murau. Jenes in St. Lambrecht musste evakuiert werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind in der Zwischenzeit teils im örtlichen Hotel Auszeit untergebracht worden und durften erst am Montag wieder zurücksiedeln. "So ein Notfall im Winter ist etwas anderes als wenn es warm ist", gibt Sperl zu bedenken. 

Mangelnde Ausrüstung

Auch in anderen Pflege- und Seniorenheimen der Region sind Heizungen ausgefallen, die EDV hat nicht mehr funktioniert und deshalb waren Medikationen nicht ersichtlich. Teilweise mangelte es sogar an der nötigen Beleuchtung. "Da müssen wir nachschärfen", sagte auch Landes-Katastrophenreferent Harald Eitner gegenüber dem ORF. Er kann sich eine gesetzliche Bestimmung zur Notstromversorgung für Pflegeheime vorstellen wie es sie etwa für Krankenanstalten bereits gibt.

Im Krankenhaus Judenburg hat die Stromversorgung funktioniert. | Foto: Gerold
  • Im Krankenhaus Judenburg hat die Stromversorgung funktioniert.
  • Foto: Gerold
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Krankenhaus war versorgt

In den Krankenhäusern habe sich das System nämlich bewährt: "Die Notstromversorgung hat ausgezeichnet funktioniert, wir waren zu keinem Zeitpunkt stromlos", berichtet Thomas Hofer, Technischer Direktor der Kages für das LKH in Judenburg. Die Aggregate sind für einen Betrieb bis zu 72 Stunden ausgelegt.

"Würde ein Stromausfall noch länger dauern, stehen Reserven an Treibstoff zur Verfügung."
Thomas Hofer, Technischer Direktor der Kages

Bahn in der Kritik

Weniger gut funktioniert hat dagegen die Abwicklung bei den Bundesbahnen. Bahnkunden sind teilweise stundenlang in den Bahnhöfen in Unzmarkt, Judenburg und Knittelfeld gestrandet. Beschwerden darüber wurden massenhaft in sozialen Medien geteilt, sodass die ÖBB eine Entschuldigung veröffentlichen musste.

Kuriose Probleme

"Es hat viel funktioniert, wir haben aber auch viel lernen können", resümiert Fritz Sperl. So sind teils auch kuriose Probleme aufgetreten. Bei einem Supermarkt im Bezirk Murau konnte die elektrische Schiebetür nicht mehr geschlossen werden - ein Security musste aushelfen. Anderswo haben sich elektrische Türen nicht mehr geöffnet.

Helfer in der Not

Eine Herausforderung war etwa auch die Kühlung von Lebensmitteln in Geschäften oder generell das Ausfallen der Heizungen. Dafür hat Judenburgs Bürgermeisterin Elke Florian sogenannte "Wärmeinseln" ins Gespräch gebracht – also mit Notstrom und Heizung versorgte Gebäude in jeder Gemeinde. Das Rote Kreuz und die Feuerwehr haben zwar vielerorts mit Notstrom und als Anlaufstelle ausgeholfen – aber diese Ressourcen sind wertvoll und nicht überall können die Ehrenamtlichen einspringen. "So ein Ernstfall zeigt eben schonungslos alles auf", sagt Fritz Sperl.

Mehr zum Thema:

So konnte es in der Region zum großen Stromausfall kommen
"Noch eine Nacht ohne Strom wäre kritisch geworden"
Stromausfälle sind nach stundenlanger Arbeit behoben
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige
Das Murtal begeistert im Winter mit einer Mischung aus Skivergnügen, entspannender Thermenauszeit, ausgezeichneter Kulinarik und faszinierenden Kulturhotspots für die ganze Familie.  | Foto: Erlebnisregion Murtal
8

Action und Entspannung
Der Winter im Murtal hat so einiges zu bieten

Winter im Murtal im Herzen der Steiermark bedeutet mehr als „nur“ Schneelandschaften. Entdeckt beim Urlaub die perfekte Mischung aus Action und Entspannung. MURTAL. Das Murtal begeistert im Winter mit einer Mischung aus Skivergnügen, entspannender Thermenauszeit, ausgezeichneter Kulinarik und faszinierenden Kulturhotspots für die ganze Familie. Neben adrenalingetriebener Action bei Fahrerlebnissen am Red Bull Ring erleben Besucher im Murtal entspannende Naturmomente beim Schneeschuhwandern....

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des neuen Billa-Marktes in Zeltweg. | Foto: Billa AG
13

Eröffnung in Zeltweg
Der neue Billa kommt mit einigen Zugaben

Der neue Billa-Standort in der Zeltweger Tischlerstraße wurde offiziell eröffnet. Auch die Nachbargeschäfte wurden umfassend saniert. ZELTWEG. In nur rund vier Monaten Bauzeit wurde in Zeltweg ein neuer Billa aus dem Boden gestampft. Aber nicht auf der grünen Wiese, sondern in einem leer stehenden Gebäude in der Tischlerstraße. Dort werden laut Rewe ab sofort auf rund 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eine Vielfalt an Produkten, ein großes Frischeangebot und regionale Erzeugnisse geboten....

  • Stmk
  • Murtal
  • Stefan Verderber
Anzeige
Robert Nagele (BILLA Vorstand) im Gespräch mit Eva Kimmes (Unternehmenskooperationen und Veranstaltungen des Österreichischen Roten Kreuz) und Manfred Kumer (Leiter der Abteilung Philanthropie und Unternehmenskooperationen im Österreichischen Roten Kreuz) | Foto: BILLA AG / Robert Harson
Video 2

Zeichen gegen Armut
BILLA-Spendenaktion „Eine Spende, die satt macht“

Der Startschuss ist gefallen für die österreichweite BILLA-Spendenaktion „Eine Spende, die satt macht“. Zum dritten Mal setzt BILLA damit ein kraftvolles Zeichen im Kampf gegen Armut. Die Spendengelder kommen Menschen, die von Armut betroffen sind, zugute, indem sie für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sowie Hygieneprodukten verwendet werden.  ÖSTERREICH. Armut in Österreich ist eine Herausforderung, die uns alle betrifft. Über 1,3 Millionen Menschen in Österreich seien von Armut...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.