Zum Tod von Dietrich Mateschitz
Der Milliardär hat eine ganze Region aufblühen lassen
Gebürtiger Mürztaler und ein mehr als umtriebiger und erfolgreicher Wirtschaftsturbo für das Murtal. Dietrich Mateschitz, der, wie Samstagnacht bekannt wurde, verstorben ist, hat in der Steiermark eindrucksvolle Spuren hinterlassen: Eine Rennstrecke, viele Vorzeigebetriebe und einmalige Aktionen hat Dietrich Mateschitz im Murtal hervorgebracht. Deshalb wird er in der Region so verehrt.
MURTAL. Dietrich Mateschitz konnte Besitztümer auf der ganzen Welt sein Eigen nennen. Besonders am Herzen lagen ihm allerdings seine Projekte in der Steiermark. Der Mürztaler hat schon früh von Salzburg aus die Fäden in seinem Imperium gezogen. Seine Spielwiesen hat er über das Salzkammergut und das Ennstal bis ins Murtal positioniert.
Imperium im Imperium
Gerade im Murtal wurde der "neue Erzherzhog Johann" besonders verehrt. Mit dem Projekt Spielberg hat Mateschitz hier ein kleines Imperium aufgebaut, das weltweit seinesgleichen sucht. Der Red Bull Ring wurde 2011 eröffnet und bietet mittlerweile als eine von nur fünf Rennstrecken weltweit beiden Königsklassen Formel 1 (seit 2014) und MotoGP (seit 2016) eine fixe Heimat. Erst heuer wurden an beiden Veranstaltungswochenenden kumuliert fast 500.000 Besucherinnen und Besucher begrüßt.
Perfekte Infrastruktur
Gleichzeitig hatte Mateschitz für die Infrastruktur rundherum gesorgt: Mit Schloss Gabelhofen (Fohnsdorf), Schönberghof (Spielberg), Steirerschlössl (Zeltweg), Hofwirt (Seckau) oder G´Schlössl Murtal (Lobmingtal) wurde gehobene Gastro rund um den Ring etabliert. Ergänzt wurden sie etwa mit Schloss Admontbichl (Obdach), wo Mateschitz der Liebe zur Pferdezucht fröhnte, der eigenen Brauerei Thalheim (Pöls) oder dem Gasthof Seetalblick (Obdach), an das eine eigene Landwirtschaft angeschlossen ist. Der jüngste Coup war der Kauf der Therme Fohnsdorf im Vorjahr. Heuer ließ Mateschitz Bäume pflanzen und hatte sein Portfolio um ein weiteres Hotel aufgestockt.
Nächtigungen verdoppelt
Die Nächtigungszahlen haben sich im Murtal seit Beginn des Mateschitz-Engagements nahezu verdoppelt. Zudem wurde Formel 1 und Co. in mehreren Studien eine Wertschöpfung in Millionenhöhe für die Region attestiert. Kein Wunder, dass Mateschitz in der Region verehrt wurde und wird: Am 20. Mai 2014 feierten rund 1.000 Gäste gemeinsam seinen 70. Geburtstag mit einem spontanen Dankesfest am Ring.
Initiativen für Murtaler
Begleitet wurde das Engagement stets von teils einzigartigen Initiativen: Mit dem Projekt Werkberg hatte Mateschitz die Verschönerung von Privathäusern in der Region gefördert, Tickets für Formel 1-Konzerte wurden anfangs gratis an Murtalerinnen und Murtaler verteilt. Beendet wurde das erst, als die Aktionen von einigen wenigen ausgenutzt wurden. Zudem förderte Mateschitz mit dem Projekt "Nimm´s Radl" den Bau von Radwegen in der Region.
Erste Spekulationen
Privat hatte Didi Mateschitz in den vergangenen Jahren immer mehr seine Murtaler Almhütte als Rückzugsort genutzt. Von dort war er mit dem Hubschrauber zu Formel 1 und Co. am Red Bull Ring gestartet. Heuer war das nicht mehr der Fall und es gab sofort Spekulationen um seinen angeblich schlechten Gesundheitszustand. Diese haben sich nun bewahrheitet. Bereits im Juli zog stattdessen Sohn Mark Mateschitz die Blicke bei der Formel 1 auf sich. Er soll auch das private Mateschitz-Imperium im Murtal in die Zukunft führen. "In den ersten Jahren geht das sicher noch - dann wird man erst weitersehen müssen. Der junge Mann ist sehr schwierig einzuschätzen", sagt ein Insider.
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