Österreichische Erstaufführung
Endlich: THEO ließ in die „Bärenfalle“ tappen
Mit etwas Verspätung feierte das Stück "Die Bärenfalle" eine umjubelte Premiere im Theater Oberzeiring - und das als österreichische Erstaufführung.
PÖLSTAL. Vogelgezwitscher. Im Rindenmulch eine mit Balken stilisierte Jagdhütte, Hackstock. Die pandemischen Turbulenzen sind überwunden, im Theater Oberzeiring wurden die Besucher am 19. April mit knapp zwei Wochen Verspätung in den Wald mitgenommen. Zur österreichischen Erstaufführung der von Rébecca Déraspe geschriebenen „Bärenfalle“. Die 39-jährige kanadische Autorin hat für diese Komödie die spitze Feder ausgepackt. Und der für Regie und Raum zuständige Peter Faßhuber die Rollen genüsslich mit Ninja Reichert und Christian Krall, mit Ute Veronika Olschnegger und Werner Halbedl ideal besetzen können. Faßhuber: „Schon beim Lesen hat mir diese außergewöhnliche Beziehungsgeschichte mit den witzigen, scharfen Dialogen gefallen.“
Rettungsversuch
Angekommen! Felix und Elodie stehen vor der alten, abgeschiedenen Jagdhütte seines Vaters. Ihre drei Kinder haben sie bei ihrer Mutter zwischengeparkt. Getrennte Schlafzimmer, Arbeit, Eigenheiten, Alltag. Sie haben sich auseinandergelebt. Als Rettungsversuch für ihre Beziehung wollen sie ein gemeinsames Wochenende ohne Handyempfang verbringen. So auf Kommando aber gar nicht einfach. Da kocht vieles auf. Ninja Reichert zieht als Elodie, die Gefahrenmomente anturnen, alle Register. Christian Krall gibt den in technischen Dingen mit zwei linken Händen versehenen Felix. Man kommt sich näher. Und wie.
Ganz tief gefroren
Bis als Störenfried sein Bruder auftaucht. Da geht es auch um 30 Jahre eingefrorenen Rinderbraten. Der von Werner Halbedl mitreißend gespielte Rabauke warnt vor aufgestellten Bärenfallen. Und ist Elodie nicht unbekannt. Er trollt sich kurz, als er mitbekommt, zu stören. Und kommt mit einer verletzten Autodiebin am Rücken wieder, die das Auto der beiden geschrottet hat und in eine seiner Fallen getappt ist. Köstlich in dieser Rolle Ute Veronika Olschnegger, die auch für einen kurzen Schlussmonolog sorgt. Kein Schenkelklopfer, aber ein herrlicher Ausflug in den Wald menschlicher Beziehungskisten.
Weitere Termine im Theater Oberzeiring
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