Zirkus im Laufe der Zeit
Das Leben der Zirkusfamilie jetzt und damals

Den Zirkus Althoff gibt es jetzt schon seit 350 Jahren und in dieser Zeit haben sich einige Sachen verändert sowohl für Tier als auch Mensch. Es gab viele Veränderungen, die das Leben der Zirkusfamilie beeinflusst hat und auch Herausforderungen darstellte. 

MURTAL/LEOBEN/KAPFENBERG. "Jeden Tag stehen wir früh auf, versorgen zuerst die Tiere und dann wird geprobt und trainiert, auch hier haben die Tiere Vorrang. Es gibt nur einen Unterschied, wenn ein Tier nicht trainieren will, kann es aussetzen. Bei uns Menschen geht das leider nicht. Wir müssen jeden Tag arbeiten und, das das ganze Jahr", erklärt Christoph Drexler, der gerade mit dem Zirkus Althoff unterwegs ist. Dieser Zirkus feiert übrigens Jubiläum: Vor 350 Jahren hatte der Zirkus Althoff seinen Ursprung in Deutschland und seitdem reist die Zirkusfamilie mit ihrem Zirkus umher. Mittlerweile touren sie nur mehr durch Österreich und besucht Oberösterreich, die Steiermark, Niederösterreich und Kärnten. Unterwegs sind sie fast das ganze Jahr: Die Saison fängt nach dem Fasching an und dauert bis Jänner. Danach wird in Braunau überwintert. Derzeit macht der Zirkus bis zum 21. Juli halt in Judenburg. Danach ziehen sie weiter und sind vom 23. bis 31. August (täglich um 17 Uhr, 31. August nur um 11 Uhr, Dienstag und Mittwoch keine Vorstellungen) am Festplatz in Knittelfeld. 

Weitere Termine in der Steiermark: 

  • Trofaiach: Vom 5. bis 7. September, auf der Wiese hinter dem Bahnhof. Vorstellungen gibt es täglich um 17 Uhr, am Samstag, dem 7. September, nur um 11 Uhr.
  • Kapfenberg: Vom 13. bis 22. September, am Festplatz. Vorstellungen gibt es täglich um 16 Uhr, am Sonntag nur um 11 Uhr. Vom 17. bis 19. September sind keine Vorstellungen geplant.

Die Tierhaltung im Zirkus

Seit der Gründung des Zirkus hat sich vieles für die Tiere, die im Zirkus leben, verändert. Es dürfen seit Jahren keine Wildtiere wie Löwen, Bären, Kamelle, Elefanten und Co. gehalten werden. In den Anfangszeiten waren Wildtiere nur hinter Gittern in den Waggons eingesperrt. Dies hat sich drastisch verändert und die Tiere, die jetzt noch im Zirkus auftreten, also Ponys, Pferde, Ziegen und Lamas, haben genügend Platz in ihren Boxen und auf der Weide. Zudem werden die Tiere in jedem Ort von einheimischen Tierärzten kontrolliert. Derzeit wird auch gerade diskutiert, ob Lamas abgeschafft werden sollen oder sie weiterhin im Zirkus bleiben dürfen. "Die Tiere gehören zur Familie und wir umsorgen sie mit viel Liebe. Sie stehen bei uns immer an erster Stelle und wir bekommen von den Tierärzten immer nur gutes Feedback", berichtet Drexler.

Wollen Besucherinnen und Besucher Tiere im Zirkus sehen?
Herr Christoph Drexler vom Zirkus Althoff mit dem Pferd Silvan.  | Foto: Julia Gerold
  • Herr Christoph Drexler vom Zirkus Althoff mit dem Pferd Silvan.
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Was sich verändert hat 

Der Zirkus wurde vor 350 Jahren in Deutschland in die Richtung der französischen Grenze gegründet. Damals im Krieg nahmen die Darstellerinnen und Darsteller ihre Pferde und die Waggons und besuchten die Soldaten und Zivillisten, um zu unterhalten. Heutzutage touren die Familie durch Österreich. Die Herausforderungen, die jetzt aufkommen, sind die steigenden Kosten. "Die Platzkosten sind in die Höhe geschossen und auch die Wasser- und Stromkosten sind nicht ohne. Dazu kommen noch die steigenden Futterkosten für die Tiere", erklärt Drexler. Im Sommer ist es besonders schwer, da der Zirkus weniger Besucherinnen und Besucher verzeichnen kann. 

Flamen spucken im Zirkus Althoff. | Foto: Julia Gerold
  • Flamen spucken im Zirkus Althoff.
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Der Alltag der Zirkusfamilie

Die Artistinnen und Artisten trainieren jeden Tag für ihre Choreografien und helfen beim Aufbau, Abbau sowie bei den Tieren und allem anderen auch mit. Für diesen Job muss man diese Arbeit gerne machen und darf nicht arbeitsscheu sein, denn im Zirkus muss man einiges können, das heißt überall mithelfen und mit anpacken. Es wird immer gearbeitet, wenn es im Sommer sehr heiß ist oder regnet. "Es kommt auch vor, dass es sehr viel regnet, wenn wir das Zelt abbauen müssen. Da bleiben sogar manchmal die Gummistiefel im Matsch stecken oder auch die Autos. Gelegentlich hilft uns dann ein Bauer mit seinem Traktor aus. Es ist immer etwas zu tun. Das ist halt Zirkus", fasst Christoph Drexler zusammen.

Ein Teil der Zirkusfamilie vor dem Zelt. | Foto: Julia Gerold
  • Ein Teil der Zirkusfamilie vor dem Zelt.
  • Foto: Julia Gerold
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Die Darstellerinnen und Darsteller haben auch nur sehr wenig Freizeit, darum ist es wichtig diese Arbeit sehr gerne zu mögen. In der Zirkuswelt müssen sich die Artistinnen und Artisten beim Zirkus bewerben und erhalten einen Vertrag, wenn sie angenommen werden. Konkurrenz gibt es unter den Darstellerinnen und Darstellern jedoch nicht, sie verstehen sich laut Christoph Drexler alle gut und können gut miteinander kommunizieren. Es ist letztlich wie eine kleine Familie.

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