Frotteewaren
Vossen Jennersdorf ökologisiert seine Produktion

- Handtuch aus dem Eisbecher? Vossen-Geschäftsführer Michael Unger und Nicole Neuhold freuen sich auf die Kooperation mit der ebenfalls vegan produzierenden Eis-Kette "Veganista".
- Foto: Martin Wurglits
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Vegane Handtücher? Ist das wieder so ein Marketing-Gag? Was soll bei einem Baumwollprodukt schon tierisch sein? Seit der Frotteewarenerzeuger Vossen 2018 seine veganen Handtücher auf den Markt gebracht hat, dürften solche Fragen oft gestellt worden sein.
Pflanzliche statt tierische Fette
Die Antwort darauf ist weit entfernt vom Marketing-Gag. "Früher wurden im so genannten Schlichtebad tierische Fette und Eiweiße verwendet, um die Baumwollfasern stabiler zu machen. Seit fünf Jahren verwenden wir fast ausschließlich pflanzliche Öle und Fette", erklärt der neue Vertriebsvorstand Michael Unger. Immerhin geht es um 35 Tonnen Substanzen pro Jahr, die nun zu 95 % pflanzlicher Natur sind.
Photovoltaik und Abfallverringerung
Das Prinzip Nachhaltigkeit spiegelt sich bei Vossen nicht nur im Vorhaben wider, die Fabriksdächer möglichst bald mit Photovoltaik- und Solarthermie-Elementen zu bestücken. Auch in der Produktion wird ökologisch-ökonomisch gedacht. Bei der Vorbereitung zur Herstellung von Webketten musste bis vor kurzem ein Zehntel der aufgespulten Garnmengen maschinenbedingt entsorgt werden. Nun können die Garnreste neu aufgespult werden, aus dem früheren Abfall wurde neues Produktionsmaterial.
Recycling-Fasern
In den Handtüchern von Vossen findet sich auch zunehmend Recycling-Material. "Wir verbinden Reste aus dem Produktionsprozess mit frischen Baumwollgarnen. In eine unserer Kollektionen haben wir bereits zu einem guten Teil solche Recyclingfasern eingebaut", erläutert Unger.
Handtuch plus Eisbecher
Damit die guten Öko-Taten des Unternehmens auch beim umweltbewussten Kaufpublikum landen, ist Vossen um kreative Marketing-Ideen nicht verlegen. Im Mai startet eine Kampagne mit der Wiener Eissalon-Kette "Veganista", die mit veganem Speiseeis Erfolge feiert. "Vier Handtuchfarben werden mit vier dazu passenden Eissorten präsentiert. Wir finden, die Lifestyle-Gedanken der beiden Unternehmen passen gut zusammen", freut sich Unger.
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