Unterführung Hauptbahnhof
Zukunftsprojekt oder finanzielle Belastung?

- Der Umbau des Hauptbahnhofes steht bevor. die geplante Unterführung sorgt für Diskussionsstoff.
- Foto: Stadt Innsbruck
- hochgeladen von Georg Herrmann
Der geplante Bau einer unterirdischen Fuß- und Radwegverbindung unter dem Hauptbahnhof, der die Stadtteile Wilten und Pradl miteinander verbinden soll, könnte die Mobilität in Innsbruck nachhaltig verbessern. Trotz der breiten Unterstützung und der positiven Entscheidung des Stadtsenats bleiben noch Fragen offen.
INNSBRUCK. Die geplante Unterführung am Hauptbahnhof, welche die beiden Stadtteile Wilten und Pradl miteinander verbinden soll, wird von der Stadt Innsbruck, wie auch von Seiten der Bevölkerung als zukunftsweisende Chance für Innsbruck angesehen. Die Radlobby startete am 26. März eine Petition für den Bau der Unterführung – mit Erfolg, bis jetzt haben rund 3.700 Befürworter unterschrieben. Auch der Stadtsenat hat sich heute, am 9. April in einer Mehrheitsentscheidung grundsätzlich zur Planung und Realisierung einer unterirdischen Fuß- und Radwegverbindung unter dem Hauptbahnhof bekannt. Trotzdem bleibt eine wesentliche Frage offen: Wer wird die hohen Kosten tragen?
Klarheit muss her
Laut einem noch nicht unterzeichneten Planungsabkommen sollen die Kosten für die Planung der Unterführung zu einem Drittel von der Stadt, den ÖBB und dem Land Tirol getragen werden. Doch angesichts der unklaren Gesamtkosten, die sich bereits für die Planung auf rund 2,1 Millionen Euro belaufen, zeigt sich die Stadt skeptisch. Für die Stadt Innsbruck bedeutet dies eine finanzielle Belastung von rund 700.000 Euro. In einer aussendung betont die Stadtführung, dass sie nur dann bereit ist, die Planungen fortzusetzen, wenn die Finanzierung des Projekts klar geregelt ist:
„Wir pochen auch auf Sorgfalt und Vertragseinhaltung – bevor wir die Planungen starten, muss klar sein, welche Gesamtkosten auf die Stadt zukommen. Sowohl BBT als auch ÖBB müssen ihren Verpflichtungen nachkommen und bestehende Verträge mit der Stadt einhalten. In Zeiten, in denen das Geld an allen Enden und Ecken fehlt, ist es undenkbar, dass Innsbruck Millionenbeträge ins Blaue hinein verplant. Das hält gegenüber keinem Rechnungshof der Republik und berechtigterweise auch nicht gegenüber den Wählerinnen und Wählern stand.“
Umlagerung von Kosten
Von Seiten der Stadtführung wird eine Umlagerung der Kosten gefordert. Statt die bestehende nördliche Fußgängerunterführung zu verlängern, wurde vorgeschlagen, die Mittel, die für diese Maßnahme eingeplant wurden, auf den südlichen Rad- und Fußgängertunnel umzuschichten. Doch auch diese Anpassung kann nur erfolgen, wenn eine vertragliche Einigung mit den ÖBB und der BBT erzielt wird.

- Der Stadtsenat bekannte sich einstimmig zur Realisierung der Unterführung. Auch von der Oppisition gab es Zustimmung für das Projekt, aber auch Kritik.
- Foto: Stadtblatt
- hochgeladen von Georg Herrmann
Verständnis und Kritik
Die Opposition äußert sich teils mit Verständnis, teils mit scharfer Kritik. Während Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz die Fuß- und Radwegunterführung als „einmalige Gelegenheit“ sieht und eine schnelle Entscheidung fordert, warnt die FPÖ vor einer weiteren Belastung der Stadtfinanzen. „Wir können uns das schlicht nicht leisten“, so Markus Lassenberger (FPÖ). Weiters unterstrich er, dass besonders in Zeiten, in denen die Stadt mit einer angespannten Haushaltslage und steigenden Gebühren zu kämpfen habe, es fahrlässig sei, ein so kostenintensives Projekt ohne eine klare Finanzierungszusage voranzutreiben.



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